Bei den Umbauarbeiten in der einstigen Dominikanerkirche gibt es jetzt weitere interessante Funde

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Bei den laufenden Sanierungs– und Umbauarbeiten im Kulturzentrum Prediger gibt es jetzt immer häufiger interessante Funde, die Zeugnis geben von der Baugeschichte der ehemaligen Klosteranlage, darunter auch Stuckarbeiten und Malereien.

Donnerstag, 23. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Wie bereits zu Beginn der Umgestaltungsarbeiten berichtet, sind die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und die Bauhandwerker ja auf solche Funde gefasst. Begleitet werden die Maßnahmen auch von Experten des Landesdenkmalamts, die gegebenenfalls über weitere Schritte entscheiden, damit die Baudenkmals-​Zeugnisse sorgsam dokumentiert oder sogar sichtbar bleiben werden. Der erste Bauabschnitt bei dieser Generalsanierung – das Bauprogramm reicht bis zum Landesgartenschaujahr 2014 – umfasst den südlichen Teil des ehemaligen Dominikanerklosters. Dessen Baugeschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Dominikanerkonvent war sehr angesehen und wohlhabend. Dies spiegelt sich besonders in der Größe der Klosterkirche wider, die 1483 eingeweiht wurde. Neben dem Münster war dieses Gotteshaus das größte im damaligen Gmünd. Im 18. Jahrhundert erfolgte eine Barockisierung der Dominikanerkirche. Größe und Schmuck des heutigen Saalbaus des Kulturzentrums müssen mächtig und prächtig gewesen sein. Nach der Besetzung der Freien Reichsstadt durch die Württemberger kam der Niedergang und die Entweihung der Gmünder Klöster. Der Prediger wurde sogar als Kaserne regelrecht missbraucht und rücksichtslos umgebaut. Erst in den 70er-​Jahren des letzten Jahrhunderts erfolgte die Rückbesinnung auf die Wertigkeit des Gebäudekomplexes im Herzen der Stadt. Und sehr aufmerksam wird jetzt in der laufenden Umbauphase erneut auf bauhistorische Einzelheiten geachtet. Erklärtes Ziel ist ja eine denkmalgerechte Sanierung und konkret auch eine Rückgewinnung des Raumgefühls der einstigen Dominikanerkirche. Insbesondere sollen hierbei die Kirchenfenster wieder besser zur Geltung kommen.
In den letzten Wochen nun gab es ganz bemerkenswerte Funde. Leider nur in Segmenten sind an den Wänden Stuckarbeiten und Malereien erhalten, die vielleicht als „Fenster“ freigelegt bleiben könnten. Hinter neuzeitlichen Zwischenwänden und Putz trat auch viel Originalmauerwerk in Erscheinung, dazu auch Torbögen und weitere Kirchenfenster, die sich einst zum Innenhof des Klosters öffneten. Denkmalschützer und Bauherr (Stadt Gmünd) werden noch zu entscheiden haben, wie diese Elemente in den „neuen“ Prediger integriert werden können.