Selten zuvor hat der Stadtgarten einen so wunderbaren Querschnitt der Gmünder Kreativität erlebt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Drei Stunden Gmünder Kreativität aus allen Generationen, Talente, Profis und vielfältige musische Hobbys — alles vereint für die Aktion „Ein Herz fürs Klösterle“. Die rund 800 Gäste der großen Benefiz-​Gala gestern Abend im Congress Centrum Stadtgarten waren hellauf begeistert. Dazu gab’s überaus herzliche Ansprachen. Selten zuvor zeigte sich das Gmünder Wir-​Gefühl so charmant und deutlich, wozu auch gleich acht türkische Vereine mit einer Überraschung beitrugen

Montag, 27. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
135 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). SWR-​Moderator Josh Kochmann war „Scout“ bei dieser Reise durch das kulturelle Leben unserer Stadt, das durch die Programmsparten Musik, Wortwitz und Tanz einer Perlenkette gleich über die Bühne ging. Jeder einzelne Beitrag wäre es wert gewesen, durch einen eigenen Abend gewürdigt zu werden. Und nach allen Auftritten musste sich das begeisterte Publikum in Selbstbeherrschung üben, um nicht ‘zig Zugaben zu fordern.
Die Rems-​Zeitung verbindet und hilft unbürokratisch
Die meisterhaften Swany Feet Warmers kamen um eine zusätzliche Darbietung einfach nicht herum. Spätestens mit ihrer Hymne an die Heimatstadt Schwäbisch Gmünd in der beliebten Version „Swanys Wonderland“ nach der bekannten Melodie von „White Cliffs of Dover“ gab’s einen Anschlag auf die Tränendrüsen der Rührung. Ebenso berührend das Bekenntnis des Hauptorganisators des gestrigen Abends, der weitgereiste Konzertveranstalter Rainer Koczwara, der in den vollbesetzten Saal rief: „Heute bin ich richtig stolz meine Stadt Schwäbisch Gmünd.“ Im Duo mit Heinz Strohmaier, Chef vom Dienst der Rems-​Zeitung, beschrieb er Josh Kochhann wie spontan und unbürokratisch es zu dieser heimatlichen Hilfsaktion kam. „Wenn nicht wir, wer dann!?“ erklärte Heinz Strohmaier unter Beifall das Selbstverständnis der Rems-​Zeitung, die Bürger, Geschäftsleute, Künstler und weitere hilfsbereite Kräfte dieser Stadt miteinander zu verknüpfen und Aktionen ins Rollen zu bringen. Die Benefiz-​Gala hatte diesen verbindenden Charakter. Jung– und Altrocker gaben siech auf der Bühne die Mikros in die Hand. Gleich zu Beginn sprang beim Auftritt der Nachwuchsband „Soundwave“ der Funke von der Bühne über aufs Publikum. Und bei „Sweet home Alabama“ mit der Gruppe „Start it up“ (Ex „Black Fog“) sang und klaschte der ganze Saal mit. Besinnlich-​heiter-​knitz: Poet und Liedermacher Harald Immig hatte sowohl die aufmerksame Stille als auch die ganz großen Lacher auf seiner Seite. Und die absoluten Brüller hatte Comedian Werner Koczwara mit Ausschnitten aus seinen Programmen reserviert. Der Kabarettist schöpft den schönsten Unsinn aus Gesetzes– und anderen offiziellen Texten, hält dem Wahnsinn des Alltags meisterhaft einen Spiegel vor. Einer der Höhepunkte der Benefiz-​Gala war gewiss der Auftritt des Kolping Musical Chors, der in voller Stärke und mit Herz und Können einen Querschnitt aus seinem fast schon profesionellen Können darbot. Unter der engagierten Leitung und Bühnenpräsenz von Tanja Goldstein traten auch die Solisten Michael Schaumann und Miriam Lapini ins Rampenlicht.
Temperamentvoll besetzten die Tänzerinnen und Tänzer aus dem Studio Vera Braun die Bühne. Die Kinder und Jugendlichen hatten für den gemeinsamen Auftritt bei der Benefiz-​Gala eine eigene Choreographie einstudiert, wobei zum Auftakt der gesamt Saal einbezogen war. Einfach nur fetzig die Show. „Vereinigtes Lachwerk Süd“ zeigte sich als neuer Stern am Gmünder Kleinkunst-​Himmel. „Swabian Brass“ demonstrierte mit anspruchsvoller Blasmusik ausgefeiltes musikalisches Können.
Das Finale mit „Africa“ vereinte alle Akteure, gut 150 an der Zahl, mit Helfern und Unterstützern vor und hinter den Kulissen auf der Stadtgarten-​Bühne. Es war eine Gala, die nicht nur OB Richard Arnold und Rainer Koczwara mit Gmünder Stolz erfüllte, sondern alle, die diesen Abend miterleben durften.