Neujahrsempfang der FDP mit der Landesvorsitzenden Birgit Homburger /​Hermann Schoell und Michael Lang geehrt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Hohen Besuch hatte der FDP-​Kreisverband gestern bei seinem Neujahrsempfang im Rokokoschlösschen: Die Landesvorsitzende Birgit Homburger hielt die Hauptrede und ehrte Hermann Schoell sowie Michael Lang für 40-​jährige Mitgliedschaft in der Partei.Von Manfred Laduch

Montag, 24. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND. Mit einem ausführlichen Vortrag stimmte Homburger, die auch die FDP-​Fraktion im Bundestag führt, die Gmünder Liberalen auf den beginnenden Landtagswahlkampf ein. Zuvor hatte die Kreisvorsitzende, Dr. Julia Frank aus Lorch, die Gäste begrüßt und einige grundsätzliche Feststellungen getroffen. Die FDP verweigere sich dem Populismus. Sie setze sich lieber für eine offene Gesellschaft ein, als gesellschaftlichen Utopien nachzulaufen. „Unser Ordnungsprinzip heißt Freiheit – aber nie ohne Verantwortung“, machte Frank klar. Leider sei die Freiheit in der Bevölkerung der Gefahr der Gewöhnung und Geringschätzung ausgesetzt.
Einen kommunalpolitischen Überblick gab Michael Lang, Vorsitzender der ersten eigenen FDP-​Fraktion im Kreistag. Er beklagte, dass Kommunen und Kreise immer mehr Aufgaben übertragen würden – bei immer weniger Geld in den Haushalten. Als Beispiele nannte er die Kleinkinderbetreuung und die Schülerbeförderung.
Die beiden Landtagskandidaten für Schwäbisch Gmünd bzw. Aalen, Markus Zuschlag und Alexander Jäger, beschrieben ihre Motivation, sich im Wahlkampf voll für die Liberalen einzusetzen.
Von einem wichtigen Jahr für die FDP sprach dann die Landesvorsitzende Birgit Homburger. Sie lobte Unternehmer und Arbeitnehmer, die die von der Politik geschaffenen richtigen Rahmenbedingungen für ein beeindruckendes Wachstum genutzt hätten. Es sei für alle positiv, dass der Wechsel zwischen dem Arbeiten fürs Finanzamt und für die eigene Tasche 2010 zehn Tage früher stattgefunden habe, als in den Jahren davor. Die Innovationsgutscheine zur Kooperation von kleinen und mittleren Unternehmen mit Forschungseinrichtungen seien zuerst belächelt worden und würden heute in anderen Ländern übernommen.
Manche Menschen müssten sich fragen lassen, ob sie zuerst immer nur die Risiken oder auch die Chancen neuer Entwicklungen sähen. Der Gesetzgeber dürfe nicht alles vorschreiben, sondern er müsse Chancen eröffnen. Zum Beispiel indem er Betriebe von Bürokratie entlaste. Nicht dagegen mit immer neuen Subventionen: Drei Tage nach der Weigerung des FDP-​Wirtschaftsministers habe Opel erklärt, ohnehin kein Staatsgeld zu benötigen.
„Erziehung muss in den Familien besser funktionieren; der Staat allein wird’s nicht hinkriegen“, sprach Homburger ein weiteres Thema an. Die FDP wolle keinen Einheitsbrei, sondern ein Bildungssystem, das individuelle Begabungen fördere. Zum Abschluss ihrer Rede erhielt Birgit Homburger von den Zuhörern lang anhaltenden Applaus.
Zum Schluss der Veranstaltung wurden Hermann Schoell (Gmünd) und Michael Lang (Mögglingen) von der Landes– und der Kreisvorsitzenden für 40-​jährige Mitgliedschaft in der FDP geehrt. Beiden attestierte Julia Frank weit überdurchschnittlichen Einsatz für die Liberalen auf verschiedenen Ebenen der Kommunalpolitik. Der offizielle Teil endete mit einem weiteren Gitarren-​Stück des stellvertretenden Gmünder Musikschulleiters Jürgen Schenk, der die Veranstaltung auf hohem Niveau musikalisch umrahmte.