Dem Unimog wird in Gmünd endlich ein Denkmal gesetzt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Eine schöne Nachricht für Gmünd, passend zum heutigen 125-​jährigen Geburtstag des Automobils: Dem Unimog wird an seiner Geburtsstätte auf dem Erhard-​Areal ein Denkmal gesetzt.

Samstag, 29. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
87 Sekunden Lesedauer

Das Land Baden-​Württemberg und besonders das Remstal stehen ganz im Zeichen des Automobil-​Jubiläums. Auch Schwäbisch Gmünd spielt in der nationalen und auch internationalen Kfz-​Historie eine bemerkenswerte Rolle. Nicht nur als bedeutender Standort, als weltumspannender Zulieferer der Automobilindustrie, sondern als jener Ort, an dem die wohl bekannteste und erfolgreichste Marke im Nutzfahrzeugsektor das Licht der Welt erblickte: der Unimog. Vor 65 Jahren machte sich eine kleine Gruppe von schlauen Entwicklungsingenieuren aus der seinerzeit zerstört am Boden liegenden deutschen Industrie daran, die Idee eines „Universalen Motorgeräts“ zu entwickeln. Sozusagen als Gegenstück zum amerikanischen Jeep, aber rein für zivile Zwecke, um für Landwirte ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, dass die Eigenschaften eines Traktors und eines flotten Kleinlasters möglichst vereint, um einerseits den Acker bestellen zu können, andererseits aber auch die Produkte auf den Markt zu bringen. Die amerikanische Besatzungsmacht genehmigte das Vorhaben. Die Gmünder Traditionsfirma Erhard an der Weißensteiner Straße und deren weitsichtige Geschäftsführung stellten Werkstätten und Kapital zur Verfügung. Am 9. Oktober 1946 verließ der erste Prototyp, alsbald gefolgt von einer Vorserie, die Werkhallen zu Probefahrten am Lindenfeld und am Stuifen. Egon Spiller, der sich in Gmünd mit viel Wissen und Tatkraft, ganz enorm für die Unimog-​Traditionspflege ins Zeug legt, bestätigte gestern Informationen, wonach auch seine ganz persönliche Idee, für die er schon seit Jahren kämpft, realisiert werden kann: Mit Unterstützung des Daimler-​Konzerns und der heutigen Unimog-​Schmiede in Gaggenau werde auf dem Erhard-​Areal und vielleicht auf einem kleinen „Unimog-​Platz“ zukünftig eine Gedenkstätte mit einer würdigen Tafel an die Ereignisse vor 65 Jahren erinnern. Näheres zur Gestaltung und vor allem auch der Zeitpunkt der Enthüllung müsse sich aber noch im Hinblick auf die zukünftige Bebauung in Gesprächen mit der Stadt und den Investoren ergeben. Vorbereitet werde für dieses Jahr auch eine Ausstellung. Und am 24. September werde in der Gmünder Innenstadt ein großer Unimog-​Tag gefeiert. Schon jetzt rechnet Spiller mit etwa 80 historischen und hochmodernen Unimogs, die auf und am Marktplatz zu bewundern sein werden.