Schüler des Technischen Gymnasiums gestalten Kreisverkehr in Italien nach einem Wettbewerb des Ostalbkreises

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Im Herbst 2010 hatte Landrat Klaus Pavel für die beruflichen Schulen des Ostalbkreises einen Wettbewerb zur Gestaltung eines Kreisverkehrs ausgelobt. Dessen Besonderheit besteht darin, dass er in der Stadt Cervia liegt.

Donnerstag, 24. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
146 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (ked). Nachdem die Städte und Gemeinden zusammen mit dem Ostalbkreis in den vergangenen Jahren diesen Kreisverkehr gestaltet haben, hat dieses Jahr Landrat Klaus Pavel angeregt, einen Wettbewerb zwischen den Schulen in der Trägerschaft des Ostalbkreises auszuschreiben. In dessen Rahmen sollten Entwürfe zur Gestaltung des Kreisverkehrs „Primo Maggio“ entwickelt werden.
In Europa ist es einmalig, dass im Rahmen der Kreispartnerschaft mit der Provinz Ravenna /​Italien und dem Ostalbkreis insgesamt acht Städte und Gemeinden eine Partnerschaft unterhalten. Diese Partnerschaften leben auf höchstem Niveau und aufgrund dieser guten Beziehungen hat die Stadt Cervia bereits seit vielen Jahren dem Ostalbkreis annähernd die Hälfte des im Zentrum des Stadtteils Milano Marittima gelegenen größten Kreisverkehrs zur Gestaltung überlassen. Die Installation des Ostalbkreises soll von Mai 2011 bis Oktober 2012 durchgehend auf dem Kreisverkehr präsentiert werden.
Bis zum Einsendeschluss am 3. Dezember haben sich die 33 Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse mit dem Profil Gestaltungs– und Medientechnik des Technischen Gymnasiums der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd unter der Begleitung von Studiendirektor Thomas Stauss in Vierer– bzw. Fünfergruppen intensiv mit dem Ostalbkreis und der Visualisierung seiner Besonderheiten beschäftigt. Dabei haben sie Mind-​Maps und interessante Moodboards erstellt, umfangreiche Konzepte entwickelt und durch Reflektion der eigenen Arbeit diese durch noch bessere und kreativere ersetzt. Als nächsten Schritt setzten die Schülerinnen und Schüler unter Betreuung der beiden Fachlehrer Rolf Crummenauer und Thomas Stauss ihre vielfältigen Entwürfe als dreidimensionale Modelle im Maßstab 1:50 um. Um dieses hohe Maß an Professionalität zu erzielen, war sowohl bei den Schülern als auch bei den Lehrern viel Einsatz auch in der Freizeit notwendig. Die Entwurfsprozesse wurden in kleinen Dokumentationen zusammengefasst und erläutert.
Die Berufsschulen im gesamten Ostalbkreis wurden tätig: Mehrere Entwürfe wurden vom Berufsschulzentrum Ellwangen eingereicht, die Technische Schule Aalen lieferte ein Modell und die Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd hat sich mit acht Modellen und entsprechender Dokumentation beteiligt.
Im Januar 2011 hat die Wettbewerbsjury entschieden, Elemente der Einreichungen aller drei beteiligten Schulen in einem gemeinsamen Konzept in Italien zusammenzuführen. Die Technische Schule Aalen stellt Infowürfel auf, welche vom BSZ Ellwangen durch entsprechende Kugelleuchten ins rechte Licht gesetzt werden. Das ausgewählte Gmünder Team baut auf dem ca. 400 m² großen Kreisverkehrsareal einen Barfußweg aus Materialien des Ostalbkreises. Ferner entwirft und baut das Schülerteam beleuchtete Skulpturen aus Acrylglas, welche die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen sowie den Ipf darstellen sollen.
Die siegreichen fünf Gmünder Schülerinnen Nadine Belgram, Nadine Bühler, Marlen Kronberger, Sarah Reyer und Ninja Witeczek sind derzeit dabei, ein endgültiges Modell des übergreifenden Konzeptes zu bauen. Dazu halten sie auch den Kontakt zum Gmünder Stadtgärtner August Ströbele, der für die Grünplanung und Bepflanzung des Kreisverkehrs zuständig ist. Bis April dieses Jahres laufen die Vorbereitungen und der Bau der Skulpturen. Mitte Mai soll dann vor Ort in Cervia aufgebaut werden.
Landrat Pavel belohnte den außerordentlichen Einsatz aller teilnehmender Schülerinnen und Schüler in einem Dankesschreiben und mit Kinogutscheinen. Schulleiter Gerhard Barreith und Fachlehrer Thomas Stauss haben den Gmünder Schülerinnen und Schülern diese Anerkennung des Schulträgers in einem feierlichen Rahmen überreicht. Alle Schülerinnen und Schüler der Gestaltungs– und Medientechnik sind zu Recht stolz auf ihre ungewöhnlichen und innovativen Wettbewerbsergebnisse.
Sie haben damit bewiesen, dass sie solch komplexe Projekte selbstständig entwerfen und optimieren und die aufwändigen Modelle herstellen können. Insgesamt haben sie so viel für das spätere Berufsleben oder das nachfolgende Studium gelernt.