Klaus Maier holt Landtagsmandat für SPD

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Glockschlag 22 Uhr war der Münsterplatz vor dem Café Spielplatz in Heubacher Hand: Der Gemeinderat der Rosensteinstadt hatte sich versammelt, die Werkkapelle Spießhofer und Braun spielte ein Ständchen. Die Gratulation galt dem frisch gewählten SPD-​Landtagsabgeordneten Klaus Maier, seit 1986 Schultes von Heubach.

Sonntag, 27. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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„Ich will meine Erfahrung als kommunaler Praktiker einbringen — und das Schöne ist — wir machen das nicht auf der Oppositionsbank, sondern auf der Regierungsbank“, sagte er unter dem Jubel der Umstehenden. Für die Heubacher ist’s ein historischer Moment: Sie haben noch nie einen der ihren in ein Parlament entsandt. Und der Wahlkreis Schwäbisch Gmünd, erweitert um die Heubacher Nachbarkommune Essingen, hat jetzt wieder zwei Abgeordnete im Landtag.
Mit dem Oppositions-​Kollegen Scheffold will Klaus Maier gut zusammenarbeiten, kündigte er an, „damit wir den Wahlkreis gut vertreten.“ Scheffold habe den Wahlkreis klar direkt gewonnen, er habe zudem viel Erfahrung, „ich hoffe, dass er mithilft, den Wahlkreis gut zu vertreten. Zwei Leute sind besser als einer, vier Augen sehen mehr als zwei.“ Die Grünen als Regierungspartei stellten im Wahlkreis keinen Abgeordneten, „die muss man entsprechend partnerschaftlich vertreten“, so Maier.
Die Grünen und auch OB Richard Arnold reihten sich im Spielplatz in die lange Gratulantenschar ein. MdB Christian Lange rief aus Stuttgart an, und SPD-​Stadtverbandsvorsitzende Sigrid Heusel drückte Maier, der mit Frau Karin und Töchtern Natalie und Isabell gegen 18.30 Uhr ins Café Spielplatz gekommen war, einen großen Strauß rote Rosen in den Arm. Schafft er den Sprung in den Landtag oder nicht? Das war die zweite große Frage, nach dem die erste — klappt der Regierungswechsel? — einigermaßen zur Zufriedenheit der Versammelten entschieden worden war. Mit dem Landes-​Ergebnis konnten die Sozialdemokraten kaum zufrieden sein, sie trösteten sich mit dem Wahlkreis-​Ergebnis, das mit 24,4 Prozent einen guten Prozentpunkt über dem Landesschnitt lag. Für den Kandidaten stellte das Heubacher Ergebnis die süße Kirsche auf dem Sahnehäubchen dar: 33,7 Prozent, ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Resultat von 2006.
„Ich habe bei der Nominierung gesagt, ich hole das Mandat“, sagte Klaus Maier. Das hat er geschafft. Dennoch gab’s eine Zitterpartei, und bis nach 20.30 Uhr wurde gerechnet und verglichen. „Die Spannung hat nachgelassen, als ich die Entwicklung in anderen Wahlkreisen sah.“ Die SPD im Gmünder Wahlkreis schnitt zusehends besser ab: Unter ihren 12 Mandaten im Bezirk Nordwürttemberg lag man auf Platz 7, Klaus Maier war damit auf der sicheren Seite.“ Der künftige SPD-​Abgeordnete will helfen, dass der Wahlkreis seine Projekte verwirklichen kann — bis hin zum Tunnelfilter, aber vor allem in der Schulproblematik und Energiewende. Den Genossen dankte er für die Unterstützung und Geschlossenheit in einem harten, langen Wahlkampf. Gmünds SPD-​Fraktionschef sprach von „einer gewissen Zeitenwende, was unsere Beziehungen zu Stuttgart anbelangt. Wir sind nicht mehr in der Opposition.“ Hat die Gmünder Chorknaben-​Connection jetzt ausgesungen? „Könnte man sagen“, meinte Fuchs versonnen lächelnd.