SPD-​Mann Hans Lasermann schreibt an CDU-​Ministerin Gönner – und andere distanzieren sich

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Eigentlich wollten sie „überparteilich“ ganz ohne Parteigehabe um den Tunnelfilter in Gmünd kämpfen. Bei der Demo vor einigen Wochen hatten sich CDU-​Leute, Grüne, SPD– und FDP-​Kandidaten wie auch Linke für den Tunnelfilter ausgesprochen und wollten gemeinsam dafür kämpfen.

Dienstag, 08. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rz). Jetzt aber hat der Mutlanger SPD-​Gemeinderat Hans Lasermann einen „Alleingang“ gestartet und einen „offenen Brief“ an Ministerin Tanja Gönner verfasst, und das auch noch im Namen der Initiative für den Tunnelfilter.
Doch dagegen hat sich sofort Stefan Preiß aus Wetzgau gewehrt und distanziert, dann hat auch MdB Norbert Barthle einen „offenen Antwortbrief“ an Lasermann verfasst und ihm vorgeworfen, dass er mit diesem Brief den Konsens aller Beteiligten verlassen habe, in dem er eine sofortige Ausschreibung für den Tunnelfilter verlange – was derzeit aber rechtlich nicht möglich sei. Zudem habe Lasermann die Landesverkehrsministerin beleidigt und beschimpft, dabei sei diese „unser wichtigster Gesprächspartner“, auf deren Unterstützung man angewiesen sei. Barthle erinnert Lasermann, dass bei einem Gespräch bei Oberbürgermeister Richard Arnold unter Beteiligung von Vertretern des Bundesforschungsministeriums und Vertretern der Bürgerinitiative vereinbart worden sei, dass man sich gemeinsam an den Frage– und Aufgabestellungen der Machbarkeitsstudie beteiligen könne und dies auch tun wolle. Das nächste Gespräch sei für den 10. März terminiert.
Barthle schreibt wörtlich: „Wer sich so verhält, muss sich ernsthaft fragen lassen, ob er an einer sachlichen Lösung der Abluftproblematik interessiert ist oder ob es nur um billige Wahlkampfpolemik geht, die mit Überparteilichkeit nichts mehr zu tun hat. Mit diesem Brief haben Sie weder der Sache noch Ihrem Namen einen Dienst erwiesen.“ Hans Lasermann hat in der Zwischenzeit seinen „offenen Brief“ an die Ministerin „korrigiert“ und schreibt am Schluss, dass er diese Erklärung ausdrücklich nur in seinem Namen abgebe.
„Aggressives Verhalten von Frau Gönner unbegreiflich“
An Norbert Barthle hat Hans Lasermann geschrieben, dass er keine parteipolitischen Ziele verfolge und bittet darum, dass man sich gemeinsam – über Parteigrenzen hinweg – für den Filter einsetzen möge. Allerdings schreibt Lasermann auch, dass er das „aggressive Verhalten von Frau Gönner“ nicht begreife. Im ersten offenen Brief hatte Lasermann an Frau Gönner geschrieben, dass Sie in dieser Art und Vorgehensweise keine Wahlen mehr gewinnen kann und gefragt, wer ihre Rede ohne Recherche und Ortskenntnis vorgeschrieben habe.