Berufliches Schulzentrum Schwäbisch Gmünd: Fahren wie im Alkohol-​Rausch – ausnahmsweise von der Polizei erlaubt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Bereits zur Tradition geworden ist die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Beruflichem Schulzentrum und Sponsoren beim Alkohol-​Präventions-​Tag.

Montag, 11. April 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
136 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (ked). Mit einem bunten Angebot haben die drei Schulen des Beruflichen Schulzentrums in Kooperation mit der Polizei Ostalb, der IKK, dem DRK, dem Landratsamt Ostalb, dem Schülermultiplikatorenteam des beruflichen Schulzentrums sowie den Suchtpräventionslehrern einen informativen Tag zum Thema Alkohol organisiert. Neben dem bekannten Fahrsimulator, Informationsständen von DRK, IKK und des EUROPoint und Stationen mit Rauschbrillen und Videospots lernten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Erste Hilfe Parcours des Deutschen Roten Kreuzes kennen. Theateraufführung, kulinarisch Antialkoholisches und ein Gastvortrag rundeten den wichtigen Tag ab.
Der Aktions-​Tag sollte
möglichst viele Schüler für
dieses Thema sensibilisieren
Wer sich ausgiebig mit den angebotenen Einzelheiten zur Thematik beschäftigen wollte, konnte sich mehrere Stunden im Beruflichen Schulzentrum informieren lassen. Der Aktions-​Tag sollte möglichst viele der insgesamt rund 5500 Schülerinnen und Schüler der Agnes-​von-​Hohenstaufen-​Schule, der Kaufmännischen Schule und der Gewerblichen Schule ansprechen und für das Thema sensibilisieren.
Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Oberstudiendirektor Gerhard Barreith sprach der Gerichtsmediziner Dr. med. Frank Reuther vom Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr aus Ulm zum Thema „Alkohol und illegale Drogen – Wirkung und Auswirkungen“, zu dessen Vortrag insbesondere die Schülerinnen und Schüler der drei Gymnasien eingeladen wurden.
Nach dem Vortrag konnte man die Theateraufführung „Deutsch​land​.ru“ verfolgen. Durch das Aufzeigen von Wegen aus der Gewalt und aus dem Konsum von Alkohol und Drogen sollen gefährdete Jugendliche mit diesem Theaterstück angesprochen und zum einsichtigen Handeln bewegt werden. Ziel war letztendlich eine Verminderung von Gewaltstraftaten, eine Förderung des Verkehrsbewusstseins und eine Steigerung der Verkehrssicherheit zu erreichen – alles Themen des Theaterstücks wie des gesamten Tages. Das Theater– und Schauspielprojekt „deutsch​land​.ru“ wird seit November 2007 in Baden-​Württemberg durch das private Theater Boris & Konsorten aus Stuttgart aufgeführt.
Parallel dazu starteten die Informationsstände und Aktionen des Tages. So konnte man sich an Stationen über das Deutsche Rote Kreuz zum Freiwilligen Sozialen Jahr und über lebensrettende Maßnahmen informieren und auch selber tätig werden. Das eigens ausgebildete Schüler-​Multiplikatorenteam und die Suchtpräventionslehrer Marianne Bühringer-​Herbst, Ludwig Hammel und Rolf Hetzel standen ebenso für einen Austausch bereit wie die Fachleute der Verkehrspolizei Aalen unter Leitung von Thomas Maile und der Verkehrswacht.
Ein Preisausschreiben zum Thema „Notruf“, Bezug nehmend auf den Europäischen Tag des Notrufs 112 am 11. Februar, fand ebenso große Resonanz wie das von der IKK gesponserte Quiz, welches die Multiplikatoren der Schule zusammengestellt haben.
Der EUROPoint Ostalb nutzte die Veranstaltung, um den jungen Menschen Informationen rund um das Thema Europa zu präsentieren, insbesondere zu Praktika und Studium in Europa.
Nachdenklich stimmten vier Fahrzeuge mit dem Banner „Und wie kommst du nach Hause?“ auf dem Pausenhof: Ein Rettungswagen, ein Polizeiauto, ein Bestattungsfahrzeug und als Alternative hierzu ein Taxi.
Ein Highlight war sicherlich wieder der Fahrsimulator. Auch wenn viele Schülerinnen und Schüler bei der simulierten alkoholisierten Fahrt gelacht haben, haben sie doch bemerkt, wie hilflos sie in solch einer Situation sind. Auch die Simulation des Spaziergangs durch eine Slalomstrecke mit einer Rauschbrille, die das unter Alkoholeinfluss eingeschränkte Blickfeld bewusst macht, hat den Schülerinnen und Schülern die Problematik aufgezeigt und nicht nur für Heiterkeit, sondern vor allem für Erstaunen und eine Sensibilisierung gesorgt.
Abgerundet wurde der Thementag durch die Klasse H1BV3 der Gewerblichen Schule, die mit ihrer Klassenlehrerin Dr. Eva Leitenberger wieder alkoholfreie Cocktails angeboten hat.