Stadtverwaltung überrascht mit verzahnten Konzepten für Nachnutzung des Güterbahnhofs im Rahmen der Landesgartenschau

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Der Gemeinderat wird bei seiner nächsten Sitzung am morgigen Mittwoch mit interessanten Überlegungen für die Nachnutzung der Güterbahnhof-​Brache überrascht. Ein Qualifizierungszentrum könnte entstehen, rundherum ein Freizeit– und Jugendpark.

Dienstag, 12. April 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Alle Vorhaben hat die Stadtverwaltung eingebettet in die Gesamtkonzeption für die Landesgartenschau. Das gesamte, längst stillgelegte Gleisareal auf der Nordseite befindet sich im Besitz der Stadt. Ein Teil der riesigen Entwicklungsfläche wird zunächst vorgehalten für einen Großparkplatz, wo während der Landesgartenschau 2014 dann die vielen Besucherbusse abgestellt werden können. Das 100 Jahre alte Güterbahnhof-​Hauptgebäude wurde vor zehn Jahren durch den Großbrand eines direkt davor abgestellten Bauzugs im Mittelteil zerstört, so dass zwischen Verwaltungsgebäude und Güterschuppen eine freie Betonfläche entstand. Es gab verschiedene Ideen, so unter einem großen Glasdach hier ein Veranstaltungszentrum für die Landesgartenschau zu gestalten. Bausubstanz und Optik des alten Güterbahnhofs haben durchaus noch eine Wertigkeit. Vergleichbares gelang auch bei der Landesgartenschau in Heidenheim mit einem alten Lokschuppen.
Qualifizierte und soziale Zukunft für Kinder und Jugendliche
Jetzt hat sich die Stadtverwaltung offenbar auf eine andere Zukunftsnutzung festgelegt: Ein EU-​Leuchtturmprojekt (kurz EULE) für ein Forschungs– und Qualifizierungszentrum auf der Grundlage eines Förderprogramms des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-​Württemberg. Konzepte für Beruf und Gesellschaft stehen hierbei im Blickpunkt. Wie berichtet, hat sich die Stadt ja schon für ein Forschungs– und Qualifizierungszentrum beworben. Die Gedanken dazu finden bereits viel Resonanz. „Die Idee, dem in naher Zukunft drohenden Fachkräftemangel zu begegnen und die Bereitschaft bzw. das Interesse schulartübergreifend mehr technische und naturwissenschaftliche Begeisterung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu wecken, wird von der örtlichen Wirtschaft unterstützt“, heißt es hierzu in der Vorlage der Stadtverwaltung. Eine hochkarätig besetzte Arbeitsgruppe hat das Konzept entwickelt. Gesellschaft-​, bildungs– und arbeitsmarktpolitische Zielsetzungen greifen ineinander. Dazu ist auch eine enge Anbindung sowohl an die Hochschulen als auch an die praktische Arbeitswelt geplant. Nutznießer sollen alle Gmünder Schulen sowie Handwerk und Industrie sein. Eindeutig favorisiert die Stadtverwaltung den alten Güterbahnhof als Standort. Auf ersten Planungsskizzen taucht ein gläserner Saalbau in der Brandbresche des Güterbahnhofs auf. Der alte Güterschuppen daneben wird gegenwärtig noch für die Vorbereitung des „Stauferzug“ zum Stadtjubiläum 2012 genutzt. Bis 2014 (Jahr der Gartenschau) will die Stadtverwaltung das EULE-​Projekt verwirklicht haben. Weitere Überraschung ist das ideal dazu passende Konzept für einen sportiven Jugend– und Freizeitpark, der sich beiderseits des Gebäudekomplexes anschließen soll. Kleinspielfeld, Beachvolleyball, Kletteranlage, Platz für Openair-​Konzerte, Minigolf usw. sind skizziert. Die Stadtverwaltung will damit auch Konfliktsituationen begegnen, die heute schon im Stadtgarten oder in Innenstadtbereichen auftauchen.