Bilder von Christa Schmaus in der Spitalmühle

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

„In jedem von uns ist ein Künstler drin“, sagt Christa Schmaus. Sie jedenfalls hat eine Entwicklung hin zur Kunst genommen, die sie mit einer Ausstellung in der Spitalmühle dokumentiert.

Samstag, 02. April 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Es ist ihre erste Ausstellung. Dabei malt sie schon seit Jahrzehnten und hat den Umgang mit Pinsel und Farbe schon in ihrem Beruf erlernt — sie war Keramikmalerin. „Ich bin ein Kind der Nachkriegszeit“, sagt Christa Schmaus, Jahrgang 1944, „für Mädchen hieß das Volksschule und schnell in den Beruf.“ Die Kunst blieb auf der Strecke, auch in der Familienphase. Erst später kam sie wieder dazu, spürte das Bedürfnis zu malen, wenn sie einige ruhige Urlaubstage mit der Familie in Südtirol verbracht hatte. Das erzählte Christa Schmaus während der Ausstellungseröffnung in der Spitalmühle, und eigentlich war es eine Liebeserklärung an die Kunst und ein Bericht von der Sehnsucht, sich in Bildern auszudrücken. Um die Kunst und das Leben ging es auch in der Gedichtsrezitation von Annabelle Akcal, am Cello begleitet von Peter Mickel.
Zunächst aquarellierte Christa Schmaus Landschaften und Blumenstücke, erst als sie Kurse bei Beate Bardenheuer und Uwe Feuersänger nahm, kam sie zu den Acrylfarben und zur abstrakten Malerei, deren Etappen die Ausstellung dokumentiert – von den in lichten, kühl-​pastelligen Tönen gehaltenen „Texturen“ bis zu den jüngeren Werken, in denen sie sich an kräftigere Farben und spannungsvolle Strukturen wagte und es lernte, die Zufälligkeiten des Entstehungsprozess zu nutzen — was nichts anders bedeutet, als sie aufzuheben. Dass der Mensch lernt, aufzubrechen, wohin er will — auch das kann der Sinn von Kunst sein. (Christa Schmaus: „Zufälligkeiten“. Bis 29. April in der Spitalmühle.)