Musikvereine aus Bargau und Lautern beeindruckten beim gemeinsamen Konzert in der Scheuelberghalle

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Besucher in der voll besetzten Scheuelberghalle, darunter Landrat Klaus Pavel, OB Richard Arnold, Ortsvorsteher Franz Rieg , bestätigten mit ihrem Beifall, dass es gelungen war, ein ansprechendes Musikprogramm zusammenzustellen.

Samstag, 09. April 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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GMÜND-​BARGAU (cb). Die Bargauer Jugendkapelle unter der Leitung von Bruno Kottmann eröffnete den Abend mit „Rampage“ von Todd Stalter. Anschließend machte das Orchester samt Dirigent mit der „Singapura Suite“ von Jan Van der Roost zusammen mit dem Publikum einen Sprung nach Asien. Passend zum dynamischen Staat Singapur ist das Werk auf verschiedenen Tanzstilen aufgebaut. Ein Seemannstanz gleich zu Beginn mündet in eine authentische Melodie. Im zweiten Satz der Suite ist der festliche Charakter einer Bourrée bestimmend, die wiederum zu einer zweiten authentischen Melodie hinführt. Das Publikum beehrte — wie erhofft — den musikalischen Nachwuchs mit reichlich Beifall für die engagiert dargebotene Musik.
Mit dem Musikverein Lautern und seiner Dirigentin Brigitte Gottwald formierte sich anschließend ein nicht nur optisch imposanter Klangkörper auf der Bühne. Mit der „Toccata“ von Claudio Monteverdi schafften die Musikfreunde aus Lautern einen fulminanten Auftakt. Mit zeitgenössischer und moderner Blasmusik hatte sich der Komponist Kurt Gäble schon mit 15 Jahren vor ein breites Blasmusikpublikum gestellt, der mittlerweile durch seine vielen Kompositionen und Arrangements viel Beachtung erfährt. Im nächsten Stück „Nineteen Fifty Eight“ hat er musikalisch die Ereignisse des Jahres 1958 aufgearbeitet.
Ein Stück, bei dem vor allem das Schlagzeug eingesetzt wurde. Mit „Terra Vulcania“ von Otto M. Schwarz erlebten die Zuhörer musikalisch die Entstehung, Geschichte und Gegenwart des Steirischen Vulkanlandes. Imposante Klangbilder zeichneten hier die enormen Naturgewalten nach, aber auch die Stille der friedlichen Zeiten bis ins Heute. Bei „Classic Duke“ von Duke Ellington war deutlich der erforderliche Drive des großen Big Band-​Sounds zu spüren. Mit „Träume in die Zukunft“ ist es Kurt Gäble gelungen, die traditionelle Polka mit modernen Harmonien und moderner Rhythmik zu verbinden. Beim nun folgenden „Trombone Rag“ glänzten 4 Solisten auf ihren Posaunen. Das begeisterte Publikum forderte zu Recht eine Zugabe dieser tollen Leistung.
Nach der Pause hatte das Blasorchester des gastgebenden Musikvereins Bargau mit 76 Musikerinnen und Musikern auf der Bühne in beeindruckender Besetzung Platz genommen. Wie gewohnt führte Claudia Rieg charmant und kompetent durch das Programm. Sie freute sich, dass alle Gäste im MVB-​Reisebus Platz gefunden haben. Unter der musikalischen „Reiseleitung“ von Dirigent Bruno Kottmann wurde mit dem „Züri Marsch“ von Ernst Lüthold das erste Ziel der Städtereise angesteuert. Die nächste Station führte zum beliebtesten ausländischen Städtereiseziel der Deutschen — nach Wien. Mit der Ouvertüre „Ein Morgen, ein Mittag und ein Abend in Wien“, von Franz von Suppé bot das Orchester nach einem temperamentvollen Einstieg einen lyrischen Mittelteil, der ein wundervolles Solo für Sopransaxophon in den Raum trug. Der Abend, musikalisch dargestellt durch den überschwänglichen Schluss der Ouvertüre, runde diesen Tagestrip ab. 1844 in Wien uraufgeführt, vermittelte das Stück noch heute jede Menge Wiener Flair. Den Reigen der Solo-​Vorträge eröffnete Carolin Schmid bravourös mit ihrem Akkordeon.
„Sous le ciel de Paris“ ist ein französischer Musette-​Walzer, der durch Achteltriolen geprägt ist. Mit professioneller Leichtigkeit stellte die Solistin ihr Instrument in den Mittelpunkt des musikalischen Geschehens. Anschließend führte die Reise nach Jericho. Mit „Trumpets of Jericho“ kündigte zu Beginn die kleine Trommel eine von weit her kommende Prozession an. Immer mehr Instrumente stimmten ein, bis sich alle zum Marsch nach Jericho eingefunden hatten, wo die Prozession um die Stadt herum stattfand. Mit „Come back to Sorrento“ ging die Reise zurück nach Europa, nach Bella Italia, zurück nach Sorrent, einem kleinen Städtchen in der Nähe von Neapel. Das neapolitanische Lied „Torna al Surriento“ lag hier in einer Bearbeitung für Solo-​Trompete und Blasorchester vor. Steffen Huber intonierte dieses Stück mit großer Sicherheit und sorgte für einen besonderen Ohrenschmaus. Die letzte Station der Reise führte nach Chicago. Mit einer Auswahl der besten Titel sowie Blues– und Swingrhythmen aus dem Musical „Chicago“ lauschten die Zuschauer den Klängen und wippten nochmals im Takt dazu. Mit dem Zugabenmarsch „Gruß an Eisenstadt“ von Robert Payer wurden die Konzertbesucher verabschiedet.