Abgabe erwünscht: Kunst, Kitsch und Krempel

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Zwar steht der Salvator-​Freundeskreis gerade wieder ohne Schauraum da, nachdem das leerstehende Haus in der Sebaldstraße geradezu blitzartig verkauft wurde, das hält ihn aber nicht davon ab, schon die nächste Aktion zu starten, jetzt zusammen mit dem Münsterbauverein und der Dachorganisation der Gmünder Altersgenossenvereine sowie der Stadtverwaltung. Ihr Namen: „Kunst, Kitsch und Krempel“.

Donnerstag, 12. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
139 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Was darunter fällt, soll in den nächsten acht Wochen eingesammelt, kategorisiert, ausgestellt und im November versteigert werden. Die Abgabestelle hat eine bevorzugte Adresse: Marktplatz 1, das Rathaus. Anliefern kann man schon am Samstag, 14. Mai, in der Zeit von 9.30 bis 11.30 Uhr.
Werner K. Mayer (Salvator-​Freundeskreis) und Münsterpfarrer Robert Kloker sowie OB Richard Arnold stellten die Aktion gestern vor. Der gute Zweck ist vorhanden: die Sanierung des Salvators – hier vor allem die Sicherung der Ölbergszene – und die Renovierung der Johanniskirche. „Was den Salvator betrifft, ist die Spendenfreudigkeit mehr als erfreulich“, sagt der Münsterpfarrer. Bis zum Jahresende werde die benötigte Summe wohl vorhanden sein, und die Aktion „Kunst, Kitsch und Krempel“ bilde gewissermaßen den krönenden Abschluss. Kloker hofft, dass „möglichst viel Hochwertiges, viel Kunst und wenig Krempel“ zusammenkommt.
Wo soll das herkommen? Das weiß Werner K. Mayer: „Jeder von uns hat etwas auf dem Keller oder auf der Bühne, von dem er sich nicht trennt, weil es ihm etwas bedeutet und eigentlich lieb ist. Andererseits ist es unnötig und liegt jahrzehntelang nur herum. Oft wird es bei einem Wohnungswechsel oder nach dem Ableben von den Hinterbliebenen dann achtlos entsorgt.“ Soweit muss es nicht kommen – es fehle nur das Motiv, die Sachen für einen guten Zweck herzugeben.
Daher die Aufforderung an die Bürger, sich von solchen Sachen zu trennen, „von Kunst, Kitsch und Krempel und auch von Kuriosem.“ Für die einen sei es eine gute Tat, etwas herzugeben, für die anderen erstrebenswert, solche Dinge zu erwerben. Dies könne bei Versteigerungen geschehen.
Dazu müssen die Gegenstände angeliefert, angenommen, sortiert, aufbereitet und nach Kategorien geordnet und dargestellt werden. Den Anlieferort stellt die Stadt, das Rathaus, OB Arnold spricht davon, „die wirklich bemerkenswerten Dinge gleich im Rathaus zu zeigen.“ Platz für die Sammlung bietet der ehemalige Schlecker-​Markt in der Ladenzeile der Hardtsiedlung (Falkenbergstraße). Dort können auch Besichtigungstermine stattfinden – allerdings erst nach der Sommerpause, wenn der Fundus komplett ist, gesichtet und bewertet ist.
Jeder hat etwas im Keller und auf
der Bühne, das ihm lieb
ist, das er aber nicht mehr braucht
Auch der HGV will sich mit Schaufenster-​Raum zu Ausstellungszwecken einbringen, sagt T&M-Geschäftsführer Markus Herrmann. Dito die Kreissparkasse und die Volksbank, wo Vitrinen aufgestellt werden sollen, möglicherweise auch in der Johanniskirche selbst. Weiter die Stadtbibliothek, das Museum und die Spitalmühle. So könnte man schon einmal Lust auf die gespendeten Gegenstände – Schmuck, Devotionalien, Graphik, Gemälde, Bücher usw. – machen. Mit der Ausstellung der Objekte soll Anfang September begonnen werden.
Was die Initiatoren nicht wollen, ist Kruscht und Kram – Dinge, die noch maximal auf einen Flohmarkt gehören oder gleich in die Mülltonne. „Wir sind kein Entsorgungsbetrieb“, sagt Werner K. Mayer. Und was nicht angenommen wird, muss der Anlieferer gleich wieder mitnehmen. Man darf mit Kunst, Kitsch und Krempel zum Ausladen ans Rathaus fahren (Ostseite, Kornhausstraße).

Beginn der Aktion „Kunst, Kitsch und Krempel“ ist am Samstag, 14. Mai. Abgabezeit im Rathaus von 9.30 bis 11.30; jeden Samstag bis zu den Großen Ferien. Die Versteigerung findet im November statt.