Nur noch zwei Wochen dauert der Erdaushub im Gmünder Tunnel

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die umfangreichen Erdaushubarbeiten im mächtigen Tunneltrog Ost neigen sich dem Ende zu. Das Jahrhundertprojekt insgesamt liegt im Zeitplan, wie Bauleiter Johannes Zengerle bestätigt.

Mittwoch, 18. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). An der mehr als 1000 Meter langen Tunnelbaustelle im Gmünder Osten, die sich von der Pfitzerkreuzung bis hinaus zu den Flussbauarbeiten auf Höhe Pfennigmühle hinzieht, müssen die Ingenieure und Arbeiter weiterhin alle Register ihres Könnens ziehen. Johannes Zengerle vom Gmünder Baubüro des Regierungspräsidiums beschreibt, warum: Aus Richtung Westen kommend müsse der Tunnel ja zunächst am Schlachthaus Bahnlinie und vor allem auch den kritischen Punkt der Remsquerung bewältigen, ehe dann die Trasse in einem Bogen den Leonhardsfriedhof umfährt, um dann bei der Weleda die zuvor unterirdisch gekreuzte Rems wiederum überqueren muss. Dies kann nur dadurch erreicht werden, dass in der dortigen offenen Bauweise des Tunnels ein Gefälle bzw. eine Steigung von etwa fünf Prozent eingebaut wird. Deshalb liege die so genannte Zielbaugrube, wo der bergmännische Teil des Tunnels im Trog endet, auch stattliche 23 Meter in der Tiefe.
Am zukünftigen Portal Ost auf Höhe der Herrgottsruhkapelle erreicht dann die Tunneltrasse wieder das heutige Niveau der B 29, wobei die neue Bundesstraße dort aufgrund der Hochwasserschutzes sogar etwas höher liegen wird.
Johannes Zengerle schätzt, dass die aufwendigen Fels– und Erdaushubarbeiten im Tunneltrog Ost noch etwa zwei Wochen in Anspruchen nehmen werden. Gleich anschließend können die Arbeiten für die Herstellung der kurvenförmigen Betonwanne zwischen Portal Ost und Pfitzerkreuzung beginnen. Diese Konstruktion müsse absolut wasserdicht ausgestaltet sein, weil sie teils unterhalb der unmittelbar benachbarten Rems und im Grundwasserbereich verläuft. Anschließend werde der riesige Graben verfüllt und wieder zugedeckelt. Planmäßig gehe es auch an den anderen Gewerken des Tunnelbaus voran. Die Ausschalarbeiten an der Sohle der bergmännischen Röhre müssen nur noch etwa 200 Meter bewältigen, und bei Strosse und Kalotte (Wand und Decke) „haben wir jetzt schon die Hälfte“. Auf dem Lindenfirst sind die Innenschalarbeiten im Entlüftungsschacht abgeschlossen. In den kommenden Tagen beginne dann schon der Bau des 33 Meter hohen Abluftkamins. Der insgesamt 2,2 Kilometer lange Tunnel soll Ende nächsten Jahres eingeweiht werden.