Nachnutzung für Gebäude Hofstatt 7: Gemeindepsychiatrisches Zentrum

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Sehr positiv nahmen die Stadträte bei der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses die Pläne zur Nachnutzung des Gebäudes Hofstatt 7 auf. Dort soll ein Gemeindepsychiatrisches Zentrum eingerichtet werden.

Donnerstag, 19. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Zehn Jahre war dort die Psychiatrische Tagesklinik untergebracht. Nachdem das Zentrum für Psychiatrie Winnenden im ehemaligen Margaritenhospital eine Erwachsenenpsychiatrie untergebracht hatte, wurde im Frühjahr des vergangenen Jahres beschlossen, auch die Tagesklinik dorthin zu verlagern. Grund war der Wunsch des Zentrums für Psychiatrie Winnenden, nicht an zwei Standorten Einrichtungen betreiben zu müssen.
Nachdem das Regierungspräsidium Stuttgart die bisherigen Plätze der Tagesklinik dem Schloss Winnenden zugeschlagen hatte, stand die Frage zur Nachnutzung des Hofstatthauses im Raum.
Mit der Verlagerung der Tagesklinik an das Margaritenhospital wurde der Betreibervertrag beendet und das Land erhob Rückforderungsansprüche. Zurückzuzahlen sind demnach die nicht zweckentsprechend verwendeten Fördermittel. Die Hospitalstiftung erhält seit zehn Jahren Fördermittel für die Wiederbeschaffung von Einrichtungs– und Ausstattungsgegenständen in Höhe von 19 250 Euro jährlich – der Überschuss zum 31. Dezember 2010 betrug insgesamt 148 272,75 Euro. Aus der Investitionsförderung wird von dem Zuschussrestwert ein Betrag in Höhe von 95 000 Euro zurückgefordert. Insgesamt beläuft sich der Rückforderungsbetrag auf 243 272,75 Euro.
Nun möchte man im Gebäude Hofstatt 7 das Gemeindepsychiatrische Zentrum Schwäbisch Gmünd einrichten. Damit soll eine bessere und wohnortnahe Versorgung von psychisch kranken Menschen in der Region Schwäbisch Gmünd erreicht werden. Im Haus Hofstatt 3 sind bereits die Anbieter „Arbeitsgemeinschaft Sozialpsychiatrischer Dienst“ und der „Verein für seelische Gesundheit Ostalbkreis“ untergebracht.
Neben Büroräumen gibt es dort folgende Einrichtungen: Ein Integrationsfachdienst, Ambulant Betreutes Wohnen, eine Tagesstätte, eine Zuverdienstfirma und ein Secondhand-​Laden. Die räumlichen Verhältnisse werden als beengt und nicht barrierefrei beschrieben.
Nun soll mit dem Gemeindepsychiatrischen Zentrum erreicht werden, dass auch die „LWV.Eingliederungshilfe GmbH, Rabenhof Ellwangen“ unter einem Dach mit den anderen beiden Anbietern ist. Die Anbieter werden im Gebäude Hofstatt 3 und im Gebäude Hofstatt 7 untergebracht sein. Mit der neuen Einrichtung soll das Angebot erweitert werden und eine bessere Nutzung der Tagesstätte für psychisch Kranke erfolgen. Weitere Vorteile: Umfassendere Angebote der Tagesstrukturierung; verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten; verbesserte Übergänge stationäres-​ambulant betreutes Wohnen; Vermeidung von Doppelstrukturen; enge Abstimmung zwischen den Anbietern; Nutzung von Synergien; Inklusion psychisch behinderter Menschen durch weitere Nutzer des GPZ.
Die Hospitalstiftung vermietet das Gebäude ab dem 1. August an die Arbeitsgemeinschaft Sozialpsychiatrischer Dienst als Hauptmieter. Der Mietvertrag läuft zunächst fünf Jahre, verbunden mit der Option einer Verlängerung um fünf weitere Jahre.
Das Gesamtkonzept wurde von den Vertretern der drei Anbieter im Rahmen der Sitzung des Sozialausschusses nochmals vorgestellt und von allen Räten sehr positiv betrachtet. Begrüßt wurde von allen Seiten die Vernetzung der Partner. Positiv bewertet wurde auch der Standort im Herzen der Stadt. Der Beschluss über die Nutzung des Gebäudes soll am 8. Juni im Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Gmünd erfolgen.