Lebensraum Wald: Was früher selbstverständlich war, wird Aufgabe der Schule

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Damit nicht nur die virtuelle Welt die Zukunft unserer Kinder bestimmt, ist in den Grundschulplänen der Bettringer Uhlandschule die reale Begegnung mit unserer Umwelt fest verankert.

Montag, 23. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
59 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​BETTRINGEN (wil). So war mit beginnendem Frühling die Kooperationsklasse aus Uhland– und Martinusschule im Stadtteil Bettringen zu einem zweitägigen Walderlebnis unterwegs und die dritten Klassen hatten Besuch vom Waldmobil.
Gerade für die behinderten Kinder der Martinusschule ist eine neue Umgebung, ein neuer Lebensraum sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Deshalb verbringt die Kooperationsklasse zusammen mit den Uhlandschülern in jedem der vier Grundschuljahre einige Tage in der freien Natur. Die Erstklässler erlebten den Wald zunächst als Spielplatz. Sie bauten sich ihr Waldsofa für die Vesperpause, sie genossen bei der Gymnastik die reine Waldluft und dann wurde eifrig gesammelt was der Wald an Material bietet, um mit Stöcken und belaubten Zweigen eine Waldstadt zu bauen. Die detaillierte Ausgestaltung ließ der Phantasie der Kinder viel Raum.
Die Drittklässler waren bei der Forsthütte im Költ mit dem Waldmobil verabredet. Hier konnten sie erfahren, welchen Tieren der Wald Lebensraum bietet, konnten Pflanzen sammeln und bestimmen. Das Fledermausspiel verlangte absolute Ruhe, damit in der ungestörten Stille des Waldes das Fangen nach Geräuschen möglich war.
So lernten die Kinder, ihre Sinne zu schärfen und auf andere Reize zu achten als üblich. Was früher selbstverständlich war, wird heute immer mehr zur Aufgabe der Schule, aber die Uhlandschule will sich mit ihrem Bildungsauftrag diesen Herausforderungen stellen.