DRK-​Kreisversammlung: Antrag fürs neue DRK-​Zentrum bereits am Montag?

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Verleihung der DRK-​Verdienstmedaille durch den Vizepräsidenten des DRK-​Landesverbandes, Wolfgang Haalboom, an Dr. Christian Sommer war am Freitag wichtiger Tagesordnungspunkt der DRK-​Kreisversammlung. Außerdem wurde mehrfach die Henry-​Dunant-​Medaille verliehen. Zudem war das neue DRK-​Zentrum Thema

Samstag, 07. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
205 Sekunden Lesedauer


Von Manfred Laduch
DURLANGEN. Kreisvorsitzender Reinhard Kuhnert begrüßte die Mitglieder und ging auf das 50-​jährige Bestehen der DRK-​Ortsgruppe ein, wegen dessen die Kreisversammlung in Durlangen stattfand. Allen Durlanger Rotkreuzlern, die sich in diesen fünf Jahrzehnten für ihre Mitmenschen eingesetzt hätten, wolle er herzlich Danke sagen.

Es ging nach der Kaufvertragsunterzeichnung beim Notar kurz vor Weihnachten langsamer voran, als das DRK dachte. Das erklärte der Kreisvorsitzende in Bezug auf den Neubau des DRK-​Zentrums auf dem früheren Gelände der Firma Erhard & Söhne an der Weißensteiner Straße. Doch der 26. April sei der Tag der Entscheidung gewesen. Jetzt werde mit Hochdruck das Baugesuch fertiggestellt. Es könne sogar sein, dass man den Antrag bereits am kommenden Montag, 9. Mai, beim Bauamt der Stadt einreichen könne.
Dass der Neubau geschultert werden könne, habe die Prüfung der Finanzen des DRK-​Kreisverbandes durch ein unabhängiges Institut ergeben: Sie seien sehr solide, die Ertragslage ordentlich.
Grußworte sprachen Bürgermeister Dieter Gerstlauer (er dankte dem DRK für den großen Einsatz bei vielfältigen Aufgaben), DRK-​Landesvizepräsident Wolfgang Haalboom (er verwies auf das 150-​jährige Bestehen des Landesverbandes), der Durlanger Ortsvereinsvorsitzende Thomas Dörr (er beizeichnete es als Ehre für den Ortsverein, die Kreisverbandsversammlung ausrichten zu dürfen) sowie der Landtagsabgeordnete Klaus Maier. Der Bürgermeister von Heubach führte aus, dass man derzeit nirgendwo so gut die Leistungen des DRK anschauen könne, wie in seiner Stadt mit der neuen Rettungswache und des kurz vor der Einweihung stehenden Mehrgenerationenhaus.
Neben den Neuwahlen (Bericht folgt) und Berichten standen die Ehrungen im Mittelpunkt des Interesses. „Es ist ja nicht so, dass niedergelassene Ärzte nichts zu tun hätten“, meinte Landesvize Haalboom bei der Auszeichnung von Dr. Christian Sommer aus Bartholomä mit der DRK-​Verdienstmedaille. Sommer habe sich trotzdem von 1985 bis 2008 dem Roten Kreuz als Kreisverbandsarzt zur Verfügung gestellt und sei einer der ersten selbst fahrenden Notärzte gewesen.
DRK-​Kreisvorsitzender Reinhard Kuhnert verlieh die Henri-​Dunant-​Medaille in Gold an Adam Koch, die – wie er sagte – „gute Seele der Ortsgruppe Durlangen“.
Die Henry-​Dunant-​Medaille in Silber nahmen Berthold Vogt und Winfried Barth (beide Degenfeld), Ursula Baviero und Ferdinand Willeke (beide Durlangen) sowie Manuel Strobel (Gmünd) und Martin Ehmann (Waldstetten) entgegen.
Unter den für langjährige Mitgliedschaft geehrten stach Ehrenkreisverbandsarzt Dr. med. Willi Langes heraus, der dem DRK schon 65 Jahre angehört. Seit 60 Jahren ist Hans Betz (Waldstetten) Mitglied. Für 50-​jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Lothar Abele (Bargau), Mathilde Richter (Herlikofen), Alfred Rapp (Maitis), Franz Erl (Mögglingen), Kurt Wurmstein (Mutlangen), Friedrich Österreicher und Gudrun Weber (Straßdorf) sowie Arnold Tielesch (Untergröningen).
Walter Ziller (Degenfeld), Wilfried Wolpert (Gschwend), Wolfgang Rupp (Lorch) und Erna Eisenmann (Vordersteinenberg) gehören dem DRK seit 40 Jahren an. Für 25-​jährige Mitgliedschaft wurden Dr. Peter Högerle (Böbingen), Livio und Ursula Baviero (Durlangen), Karin Haas und Otmar Noppenberger (Göggingen), Patric Waldenmaier (Iggingen), Elfriede Hägele, Uschi Hägele, Gabi Hinderberger, Christa Reichart, Helmut Schneider, Hilde Sturm und Adelheid Weimer (alle Mittelbronn), Ulrike Wahl (Vordersteinenberg), Christa Gunzenhauser und Rita Meloni (beide Weiler) ausgezeichnet.
Er stehe immer wieder staunend vor den vielen ehrenamtlich Tätigen und deren Einsatzbereitschaft, erklärte Reinhard Kuhnert, bevor er auf die für den DRK-​Kreisverband wichtigsten Ereignisse des Jahres 2010 einging. Er nannte dabei die Rezertifizierung des Rettungsdienstes, der im Jahr immerhin 16 246 Einsätze gehabt habe – davon rund 4000 im Notarztbereich.
Die Rettungswache in Heubach sei fertiggestellt und eingeweiht worden. Ebenfalls dort stehe das neue Mehrgenerationenhaus des DRK vor seiner Fertigstellung. Die Spendenaktion für den Baby-​Notarztwagen habe die gewünschten 30 000 Euro erbracht; die Anschaffung profiliere den DRK-​Rettungsdienst ebenso wie die Stauferklinik.
Im November sei die DRK-​Demenzstiftung gegründet worden. In Bargau habe man den Frischemarkt in DRK-​Trägerschaft, kämpfe allerdings mit einer problematischen Ertragslage. Sehr kritisch setzte sich Kuhnert mit der Abschaffung der Wehrpflicht und damit des Zivildienstes auseinander. Hier wäre seiner Meinung nach eine Korrektur nötig.
Der Kreisvorsitzende dankte den Initiatoren der sehr erfolgreichen DRK-​Bürgermobile in Gschwend und Heubach. Die Erweiterung der Sozialen Dienste durch den Pflegestützpunkt im ehemaligen Haus Mailänder an der Waldstetter Brücke funktioniere mit guter Nachfrage. Der Second-​Hand-​Laden in der Kornhausstraße und der Service-​Plus-​Dienst des DRK feierten 2010 ihr fünfjähriges Bestehen. Letzterer werde sogar bundesweit beachtet.
Aufs Ehrenamt zurückkommend nannte Kuhnert 54 036 erbrachte Dienststunden. Hinzu kämen noch die 2348 Stunden der Bergwacht und die 13 878 des Jugendrotkreuzes. Die Zahl der Blutspenden habe sich zwar um zwei auf 46 reduziert. Unter den 9773 (minus 269) Spendern seien aber mehr Erstspender gewesen, als 2009.
Der Kreisvorsitzende ging noch auf die seit 30 Jahren bestehende Gesundheitsförderung ein, dankte den Bereitschaften und dem Kriseninterventionsteam, betonte den Wert der schon in den Kindergärten beginnenden Breitenausbildung in Erster Hilfe und blickte auf den sechsten DRK-​Helfertag zurück.
Das Jahres– und Straßenfest mit dem 12-​Stunden-​Marathonlauf sei ein fester Bestandteil des DRK-​Jahresprogramms geworden. Überlegungen, wo es stattfinden solle, wenn das DRK in die Weißensteiner Straße umgezogen sei, seien bereits im Gang.