Frauenbeauftragte und Mitglieder der Friedenswerkstatt Mutlangen übergaben Unterschriftenlisten zur UNO-​Resolution 1325

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Engagiertes Handeln zeigte sich rund um die Ausstellungen „1000 Friedensfrauen“ und „Ohne Frauen keinen Frieden“, die zum Internationalen Frauentag im Rathaus präsentiert wurden.

Samstag, 11. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Insbesondere die Ausstellung „Ohne Frauen keinen Frieden“ befasst sich mit der UNO-​Resolution 1325, die die Partizipation von Frauen an Friedens– und Sicherheitsbelangen zum Thema hat. Nachhaltige Friedenslösungen können nur erarbeitet werden, wenn Frauen mit an den Verhandlungstischen sitzen. Nicht, weil Frauen die besseren Menschen wären, sondern weil sie aufgrund ihrer sozialen Rollen eine größere Distanz zu Militär, Krieg, Macht und Gewalt haben. In vielen Konflikten arbeiten Frauen über nationale, ethnische und religiöse Grenzen hinweg zusammen. Sie weigern sich, Feindinnen zu sein. Dieses Friedenspotenzial von Frauen gilt es im Sinne von dauerhaften und sicheren Friedenslösungen zu nutzen – zugunsten von Frauen, Kindern und Männern.
Zur Umsetzung der UNO-​Resolution 1325 sind die Staaten aufgefordert, nationale Aktionspläne zu entwickeln. Aber auch nach über zehn Jahren UNO-​Resolution 1325 gibt es noch wenige nationale Aktionspläne – auch keinen deutschen.
In einer Unterschriftenaktion fordern nun die Organisatorinnen der Ausstellungen die Abgeordneten des deutschen Bundestages in einem offenen Brief auf, sich für die Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplans einzusetzen. MdB Christian Lange betonte im Gespräch, dass er die Anregungen aus dem Gespräch mit den Initiatorinnen gerne mit nach Berlin nehmen wird. Ein Weg, um die berechtigten Anliegen und Fragen zur Friedenssicherung und Konfliktprävention zum Thema zu machen ist eine Anfrage an die Bundesregierung – Christian Lange gab dafür die Zusage. MdB Norbert Barthle, der leider nicht bei dem Gespräch dabei sein konnte, ließ es sich aber nicht nehmen in einer ausführlichen schriftlichen Antwort auf den hohen Stellenwert der Resolution 1325 als „Solitär und Meilenstein unter den UNO-​Resolutionen“ hinzuweisen, da sie unmissverständlich anerkenne, dass Frauen ein Teil von Friedensprozessen sein müssten. „Denn Frauen tragen bis heute in Konflikten, aber auch beim Wiederaufbau oftmals die Hauptlast, ohne dass sie über entsprechenden politischen Einfluss verfügen.“
Dem in der Resolution geforderten Nationalen Aktionsplan beschied Norbert Barthle indes nur Symbolwert ohne erkennbaren friedenspolitischen Mehrwert. Optimistisch stimmte hingegen seine Aussage, dass sich inzwischen in immer mehr Nationen die Erkenntnis durchsetze, dass gleichberechtigte Frauen der Schlüssel zu Frieden und Fortschritt der Gesellschaften sind.
Lotte Rodi von der Friedenswerkstatt Mutlangen und Elke Heer, Frauenbeauftragte der Stadtverwaltung, freuten sich, die Unterschriftenlisten und den offenen Brief den Abgeordneten Christian Lange persönlich und Norbert Barthle schriftlich zu übergeben. Die Schwäbisch Gmünder Bundestagsabgeordneten haben nun ein deutliches Votum aus Gmünd für den Frieden in ihrem Gepäck nach Berlin.