Weg der Besinnung auf den Bernhardus bei Weiler findet viel Zuspruch und wundersame Steinvermehrungen

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Der vor drei Jahren eingeweihte Weg der Besinnung auf den Bernhardus bei Weiler, wo am 20. August auch wieder die große Wallfahrt stattfindet, findet wachsenden Zuspruch bei Pilgern und Wanderern.

Mittwoch, 29. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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GMÜND-​WEILER (hs). Es sind zunächst rätselhaft dastehende Erscheinungen, jene Steinhäufchen und –pyramiden auf und an den mächtigen Fels– und Bronzeskulpturen am Weg der Besinnung. Die wundersame „Steinlesvermehrung“ zeugt jedoch von Resonanz und Verbundenheit, die dieser etwas andere Kreuz– und Pilgerweg auf diesen heiligen Berg findet. Die einen Wanderer wollen durch das Niederlegen eines Steinchen nur ein Signal zum Ausdruck bringen: „Ich war hier!“ Doch viele andere knüpfen neuerdings am Bernhardus auch an die Tradition an, die auf den großen Pilgerpfaden kreuz und quer durch Europa zu einem Brauchtum und Ritual geworden ist.
Noch nie war das Pilgern oder Glaubenswandern so beliebt. Besonders der berühmte Jakobus-​Pilgerweg nach Santiago de Compostela und die von Hape Kerkeling auf diesem Pfad in einem Bestseller niedergeschriebenen Erfahrungen und Erlebnisse haben in den letzten Jahren einen Trend zum Pilgern ausgelöst. Und thematisch und manchmal auch traumatisch zugeordnet, nehmen die Menschen auf ihren Weg zu Gott und zu sich selbst Steine als Symbole mit, die sie dann an bestimmten Orten ganz bewusst ablegen, um sich von einer bestimmten Last auch innerlich zu verabschieden. Und dieser beliebte Weg der Besinnung, am Wanderparkplatz am Furtlepass zwischen Weiler und Degenfeld gelegen, bietet viele Themen zum Nachdenken an. Bei der inhaltlichen, theologischen und künstlerischen Umsetzung haben Rolf Fässer (Berlin) und Prof. Dr. Petra Kathke (Gmünd) auf der Grundlage des christlichen Ethos die Besinnungsstationen zu vielen Wechselfällen des Lebens und des Mit– und oft auch Gegeneinanders des Menschen geschaffen. Gemeinschaft und Ausgrenzung, Freiheit und Gefangensein, Liebe und Hass. Der Weg der Besinnung führt hinauf in den schattigen Bernhardus-​Wald zum Kirchlein mit dem Gnadenbild des St. Bernhard. Der Bernhardus zählt zu den ältesten und schönsten Wallfahrtsberge im Land.