Fünf Besuchshunde bringen Freude in den Alltag behinderter Kinder

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Besuchshunde Bruno, Becky, Feela, Amy und Tine werden immer mehr zu den Stars der Klosterbergschule – die Kinder lieben sie heiß und innig.

Sonntag, 17. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
86 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rz). Seit Beginn des Schuljahres kommen sie immer montags mit ihren Hundeführerinnen zum „Hundebesuch“. Zwei Schulstunden lang führen sie Kunststücke vor, suchen versteckte Kuscheltiere und lassen sich vor allem ganz geduldig knuddeln. „Wann ist wieder Montag?“ fragen die Schülerinnen und Schüler der AG, denen die Hunde ganz besonders ans Herz gewachsen sind. Die anfangs sehr ängstliche, nicht sprechende Veronika hat ihre besondere Liebe zu Schäferhundmix Bruno entdeckt. Sie hat ihre eigene Methode, sich Bruno zu nähern. Sie wartet, bis er ganz nah bei ihr ist, lässt ein Leckerli auf den Boden fallen und streichelt ihn für einen kurzen Augenblick. Danach ist sie so glücklich, dass das breite Lächeln in ihrem Gesicht nicht mehr von ihr weicht.
Liebevoll legen sich die Hunde neben die Schülerinnen und Schüler auf die Kuscheldecke und lassen sich streicheln. Die entspannte Atmosphäre durch die Anwesenheit der Hunde ist nicht nur merklich zu spüren sondern auch zu sehen. Kinder mit Bewegungsbeeinträchtigung werden teilweise locker und die Muskeln entspannt. Die jungen Leute der Klosterbergschule, deren Kommunikation verbal kaum zustande kommt, geben plötzlich Laute von sich bzw. lockern ihre Körperhaltung und entspannen.
Besonders begeistern die Kunststücke, die die Hunde vorführen. Dabei hat jeder Hund seine persönlichen Vorzüge. So kann Becky in einem Körbchen ihre Spielsachen aufräumen, Feela stupst ihren Stab an wohin man ihn hält, während Bruno tanzt und Tine sich um ihre eigene Achse rollt. Amy läuft durch Frauchens Beine Slalom und wenn die Schülerinnen lieber mit den Hunden auf Musik tanzen wollen, versuchen die Hunde-​Teams dog-​dancing einzubringen.
Hundebesuche bedeuten für die Schülerinnen und Schüler Entspannung, Aggressions– und Stressabbau, Angstabbau und Selbstvertrauen. Und viele Kinder empfinden das Zusammensein mit so einem Knuddelhund als pures Glück. Auch die Hunde genießen die Stunden, in der sie gefordert sind und nehmen die ganze Aufmerksamkeit der Gruppe wahr. „Wir sind uns alle einig“, heißt es: „Die Besuche mit den Hunden müssen unbedingt im neuen Schuljahr fortgesetzt werden.“