Hartmut Weller nach 25 Jahren als Konrektor der Klösterleschule verabschiedet

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Hartmut Weller ohne Musik ist undenkbar. Die Klösterleschule ohne Hartmut Weller, auch das muss man sich erst mal vorstellen. Der Mann, der ein Vierteljahrhundert Konrektor war, wurde gestern verabschiedet.

Freitag, 22. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Das Kollegium mit Schulleiterin Edda Hogh, Schüler und Eltern bereiteten Hartmut Weller eine Abschiedsfeier mit viel Musik und Gesang. Und wie immer, Musik hilft und nimmt die Schwere vom Scheiden. Hartmut Weller hat Gmünds große Innenstadt-​Grundschule mit geprägt, wo in vier Zügen 375 Schüler unterrichtet werden. Vor knapp sechzig Jahren begann er dort selbst als Abc-​Schütze. Nach dem Studium an der PH und Stationen in Bartholomä, Eschach, Leinzell und Bettringen kam er 1986 als Konrektor an die Klösterleschule, „er hat sich eingebracht und die Schule mit entwickelt“, sagte Erster Bürgermeister Joachim Bläse, „Hartmut Weller stand und steht für ein Stück Gmünd“ — nicht zuletzt auch bei Kolping, Cantate Domino und den Musical Kids. Den Schulchor dirigierte er sowieso. Er habe schwierige Situationen erlebt — eine davon in seinem letzten Jahr, als die Maria-​Kahle-​Schule brannte. Doch es habe sich mit den Eltern und vielen Unterstützern gezeigt, dass auch eine Innenstadtschule zusammen halte.
In den zwölf Jahren, in denen sie Rektorin der Klösterleschule sei, sei Hartmut Weller ihr engster Mitarbeiter gewesen, sagte Edda Hogh. Er habe eine geraume Zeit die Schule alleine geführt, und er sei mit Rat und tat ein loyaler, allzeit verlässlicher Partner gewesen. Unterschiede hätten sich als Vorteil erwiesen: „Er konnte lospoltern und schimpfen, wo ich mich zurückhielt, er konnte abwarten, wo ich handeln wollte.“ Häufig unterschiedlicher Meinung, sei die Zusammenarbeit dennoch gut gewesen. Edda Hogh erinnerte an schmerzliche Erfahrungen, in denen Musik die Rettung war. Er habe der Schulgemeinschaft viele Veranstaltungen geschenkt und den Kindern unendlich viel gegeben: Stolz, Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen, Freude und unvergessliche Erlebnisse. „2010 war nicht gewünscht“, der Konrektor habe durch den Brand das Büro und den geliebten, von ihm selbst ausgestatteten Musiksaal verloren: „Aber da war kein Jammern, stattdessen ein Unterricht mit Optimismus.“ Statt einer Abschiedsrede gab Hartmut Weller eine unterhaltsame Einführung in die Harmonielehre und Musikgeschichte: „Dur und Moll gehören einfach zusammen.“ Eine Schule gleiche einem großen Orchester, „es geht nicht immer harmonisch zu.“ Aber immer reizvoll.