Sozialausschuss befürwortet einstimmig die Konzeption des Kinder– und Jugendbüros

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses erhielten die Räte neben Zahlen, Daten und Fakten zum Kommunalen Jugendplan Einblick in die praktische Arbeit des „Jugendhauses am Königsturm“. So hatten sich die Mitglieder des Ausschusses hier zur Sitzung zusammengefunden.

Freitag, 22. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Begrüßt wurden die Gemeinderäte von einigen Jugendlichen, die einer Arbeitsgruppe des Jugendhauses angehören, und neben Tanz– auch Gesangseinlagen zum Besten gaben. Längst haben sich Projektgruppen wie diese im Jugendhaus bewährt und sind dort fester Bestandteil.
Bewährt haben sich auch die Ferien– und Freizeitangebote des Kinder– und Jugendbüros. Hierzu zählen unter anderem das Gmünder Ferienprogramm und die Kinderspielstadt Turbulenzia. Seit Anfang des Jahres gehört das Kinder– und Jugendbüro zur Abteilung Jugendarbeit und ist somit im Amt für Familie und Soziales untergebracht. Und das ist nicht die einzige Änderung, die sich ergibt. Neben den bewährten Ferien– und Freizeitprogrammen wird es weitere Angebote geben. Über diese Neukonzeption musste in der Sitzung des Sozialausschusses nun ein Beschluss gefasst werden.
Demnach wird künftig auch die Förderung der „Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Gmünd“ Teil der Arbeit des Kinder– und Jugendbüros der Stadt sein. Zum Aufgabenbereich soll die Organisation und Durchführung von Kinder– und Jugendforen ebenso gehören wie die Mitwirkung in einer Spielplatzkommission, die Beteiligung an Fachplanungen sowie die Begleitung, Förderung und Stärkung des Jugendgemeinderates.
Weiterer Bestandteil des Kinder– und Jugendbüros wird die Coaching– und Beratungsstelle sein. Diese entspricht weitestgehend der Beratungsstelle, die bisher im städtischen Jugendhaus untergebracht war. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen durch einen kompetenten Ansprechpartner Hilfestellung bei Alltagsproblemen zu geben. Neu wird die Erarbeitung und Umsetzung eines Fort– und Weiterbildungskonzeptes für Mitarbeiter in der kommunalen Jugendarbeit sein. Leiter des Kinder– und Jugendbüros wird Hermann Gaugele sein, der auch Leiter der Abteilung Jugendarbeit ist. Für die Verwaltung und Organisation zuständig ist Gisela Wischata, die ebenfalls in der Abteilung Jugendarbeit (Verwaltung) tätig ist. Neben dem Jugendhaus am Königsturm und dem Kinder– und Jugendbüro gehören auch die Sozialraumorientierte kommunale Jugendarbeit und die freie Jugendarbeit zur Abteilung Jugendarbeit.
Christian Baron (CDU) lehnt eine weitere Analyse (geplant ist die Fertigstellung der Sozialraumanalyse für die Verwaltungs– und Sozialräume) ab. Die Strunk-​Vorlage gebe die Aufgaben für die kommenden zwei Jahre vor. Prof. Strunk von der Fachhochschule Esslingen hat vor rund zwei Jahren verschiedene Maßnahmen zur Umsetzung benannt. Eine Analyse, so Baron, habe sicherlich Vorteile, sei aber auch immer eine Frage der Ressource. Weiter sagte er, dass der Jugendgemeinderat kein soziales Projekt sei, sondern eine politische Institution. Ohne, wie er betonte, dies abwertend zu meinen, habe der Jugendgemeinderat einst darunter gelitten, dass er Ballspielnächte organisiert habe. Insgesamt befürwortet seine Partei die weitere Vorgehensweise. „Sie haben hier unsere volle Unterstützung.“
Daniela Maschka-​Dengler (SPD) und Clemens Beil (SPD) bemängelten, dass in dem vorgelegten Organigramm die Mobile Jugendarbeit fehle. Maschka-​Dengler wünscht sich eine Definition, was die Aufgaben der Mobilen Jugendarbeit angeht. Positiv hob sie hervor, dass das Kinder– und Jugendbüro ein flexibles und bedarfsgerechtes Projekt sei. In Bezug auf den Jugendgemeinderat sagte sie: „Wir sind hier gerne Mentoren.“
Auch Elmar Hägele (Grüne) befürwortet das Vorhaben. Er erkundigte sich nach den Fortschritten im Verwaltungsraum 4 (Gmünd West). Der Umfang der Arbeit ist hier sehr groß, da Sozialräume von Rechberg über die Äußere Weststadt bis hin zum Rehnenhof zu diesem Verwaltungsraum gehören. Bläse gab hier ein positives Signal, jedoch müsse man hier noch an der Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit arbeiten.
„Wenn dieser theoretische Plan leben soll ohne in der Schublade zu verschwinden, dann muss er von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen werden“, meinte Konrad Widmann (FW/​FDP). Bei der Wahl des Jugendgemeinderates im Herbst hegt er die Hoffnung, dass diesem dann neues Leben eingehaucht wird. Weiter sagte er, dass Zahlen für eine sinnvolle Argumentation gut seien, „es sollte aber kein übertriebenes Sammeln von Zahlenwerk sein“.
„Wir sind froh, dass es an die Umsetzungsphase geht. Wir haben genügend Bestand erhoben“, sagte Karin Rauscher (Freie Wähler Frauen). Auch Sebastian Fritz (Linke) sagte: Wir haben Bedenken, was eine neu angedachte Analyse angeht.“ Die Ausschussmitglieder stimmten dann einstimmig der Konzeption des Kinder– und Jugendbüros zu und befürworteten ebenso das weitere Vorgehen im Zuge der Umsetzung des kommunalen Jugendplans.