Johannes Waldenmaier seit 25 Jahren katholischer Pfarrer

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Seelsorgeeinheit „Am Limes“ , zu der die Kirchengemeinden St. Alban Herlikofen, St. Martinus Iggingen und St. Leonhard Hussenhofen gehören, hatte am Sonntag allen Grund zu feiern.Zwei Geistliche feierten ein Priesterjubiläum.

Montag, 04. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
185 Sekunden Lesedauer


Von Dorothee Wörner
GMÜND-​HERLIKOFEN. In einem gut besuchten Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Albanus in Herlikofen wurde nicht nur das Silberne Priesterjubiläum von Pfarrer Johannes Waldenmaier begangen, sondern auch das 30-​jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Michael Holl und die Verabschiedung von Pfarrer Georg Siviec.
Festlich eröffnete der Musikverein Herlikofen mit „Trumpet Voluntary“ den Gottesdienst, bei dem Pfarrer Siviec nach dem Augustinus-​Wort predigte „Liebe, und dann tue was du willst“. Ruhe findet der, der bei allen seinen Entscheidungen überprüft, ob sie von Liebe zu Gott und dem Nächsten getragen sind, meinte der Geistliche, der in der Seelsorgeeinheit von den Gemeindemitgliedern nur Pfarrer Georg genannt wurde.
Pfarrer Johannes Waldenmaier warf einen Blick zurück auf Siviecs Zeit in den Gemeinden; 2001 trat er als Pfarrvikar ein und widmete sich der Liturgie, Eucharistie, taufte, beerdigte und tat Dienst an den Kranken. „Viele sind traurig, dass er geht“, meinte Pfarrer Waldenmaier, „denn zehn Jahre sind auch ein Stück Heimat“. Er schenkte ihm ein Bild seines Domizils – es zeigt das Igginger Pfarrhaus – und verabschiedete ihn mit einem herzlichen Vergelt’s Gott.
Pfarrer Georg, der nun auf eine Pensionsstelle nach Bad Wildbad wechselt, meinte: „Wir müssen die Türen der Vergangenheit schließen, bevor wir durch die Türen der Zukunft gehen können.“ Er bedankte sich für den Empfang in der Gemeinde, die ihm viel Kraft für die pastorale Arbeit geschenkt habe.
Die Kirchenchöre der Seelsorgeeinheit mit ihren Dirigenten Markus Grimm (Herlikofen), Manuela Essig-​Kuhn (Hussenhofen) Rosi Schmid (Iggingen) und Thomas Schuller an der Orgel umrahmten den Gottesdienst und begleiteten die Gabenbereitung. Sehr eindrucksvoll und sauber sangen sie das „Ave verum“ von Mozart und stimmten mit der Gemeinde ein in das Lied „Nun danket alle Gott“.
Grund zum Danken gab es auch für die 2. Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Krista Unger, die zunächst Pfarrer Michael Holl, der 1981 in Stuttgart zum Priester geweiht wurde zu seinem 30-​jährigen Priesterjubiläum gratulierte.
Vor 25 Jahren wurde Pfarrer Johannes Waldenmaier in Zwiefalten durch Bischof Georg Moser zum Priester geweiht. Unger ging in ihrer Laudatio akribisch auf den Lebensweg von Pfarrer Waldenmaier ein. Mit „Adsum – Hier bin ich“ habe er Bischof Moser bei der Weihe geantwortet. „Hier bin ich“ – diese Bereitschaft ziehe sich wie ein roter Faden durch das Leben Waldenmaiers. Als Ältester von fünf Kindern 1959 in Bargau geboren, habe Johannes Waldenmaier auf Grund eines guten Abiturs mehrere Studienmöglichkeiten gehabt.
Er habe sich nach reiflicher Überlegung für das Theologiestudium entschieden und besuchte das Wilhelmsstift in Tübingen und studierte in München, bevor er im Jahr 1984 Diakon in Rottenburg wurde. Es folgte die Diakonszeit in Riedlingen und er war Vikar in Stuttgart und Ludwigsburg als er dann, mit 31 Jahren seine erste Pfarrstelle in Herlikofen-​Hussenhofen antrat, wo er im Jahr 1990 durch Dekan Alfred Vogt investiert wurde.
Umtriebig, aktiv und sehr beliebt sei Pfarrer Waldenmaier von Beginn an gewesen. Unter seiner Regie wurde das Christkönigsheim in Herlikofen und das Pfarrhaus neu gebaut, Kindergärten und weitere Einrichtungen wurden umgebaut und renoviert. Die Kirchengemeinderätin lobte seinen Einsatz dafür, dass trotz der vielen Baumaßnahmen alle Gemeinden schuldenfrei sind.
Als auch in Iggingen dringend ein Pfarrer gebraucht wurde, sagte Johannes Waldenmaier wieder einmal „Ich bin bereit“, die Gründung der Seelsorgeeinheit folgte. Außerdem übernahm er daneben auch noch administrative Aufgaben für andere Seelsorgeeinheiten. Im November 2008 wurde er zum stellvertretenden Dekan im Dekanatamt Ostalbkreis gewählt. Krista Unger bedankte sich mit sehr persönlichen Worten für seine hervorragenden Predigten, welche die Gottesdienstbesucher ansprechen und bewegen. Ein besonderes Pfund sei die Gabe des Humors, die gereimten Predigten am Faschingssonntag seien legendär. „Wir mögen Dich und wir sind stolz, dass wir Dich haben“, sagte sie im Namen aller Mitarbeiter und Gemeindemitglieder und gab der Hoffnung Ausdruck auf eine weitere segensreiche Zusammenarbeit.
Dass die Gemeinde zu Recht hoffen darf, das bestätige Pfarrer Waldenmaier in seiner Dankesrede „Ich mach euch weiterhin den Pfarrer“, sagte er salopp. Zum Schluss durfte er viele bunte Grüße von den Kindergartenkindern der drei Kirchengemeinden entgegennehmen, bevor sich im Anschluss an den Gottesdienst eine große Anzahl von Gemeindemitgliedern zur Gratulation mit Stehempfang im Christkönigsheim traf.
Dort gab es weitere musikalische Grüße, der Musikverein Hussenhofen entbot ein Platzkonzert, die Kirchenchöre sangen ein Glückwunschlied, der junge Chor „Mixed Generations“ überraschte mit „Über sieben Brücken musst du gehen“ von Peter Maffay und alle Chöre stimmten ein in das Lied „Zeit ist ein Geschenk“.