Tendenz zur Ganztagesschule: Schulpolitische Diskussion im Verwaltungsausschuss über die Betreuungsangebot

„Innovation und Verlässlichkeit“ hatte in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats Bürgermeister Dr. Joachim Bläse das erweiterte Programm der Betreuungsangebote an den Gmünder Schulen im kommenden Schuljahr überschrieben.

Dienstag, 05. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Auch angesichts von neuen Tendenzen in der allgemeinen Schulpolitik kam es bei dieser Gelegenheit zu einer regen Aussprache der Stadträte. Es sei derzeit viel in der Diskussion, doch deswegen müsse man nicht in Panik verfallen, so die Position von Schulbürgermeister Joachim Bläse. Ganz im Gegenteil: Denkverbote über neue Formen werde und dürfe es keinesfalls geben. Das umfangreich gewordene Betreuungsangebot an den Gmünder Schulen (die Rems-​Zeitung stellte das Programm bereits vor) wurde von den Stadträten grundsätzlich positiv bewertet. Stadträtin Christa Rösch (CDU) lobte die Verlässlichkeit und auch die Reflexion im Rahmen der kommunalen Schulpolitik. Die Betreuungsangebote seien eine gute Investition in die Zukunft und ein Signal der Familienfreundlichkeit in dieser Stadt, meinte Stadträtin Sigrid Heusel namens der SPD. Sie freue sich auch, dass nunmehr die Bedeutung und Wertigkeit von solchen Ganztagesangeboten an den Schulen auch endlich bei der CDU wertgeschätzt würden. Stadtrat Karl-​Andreas Tickert (Grüne) beschrieb das Schul– und Betreuungsprogramm als wichtigen Standortfaktor und komme der wachsenden Erfordernissen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf entgegen. „Wir können da in Schwäbisch Gmünd sehr selbstbewusst damit umgehen“, so lobte auch Stadtrat Konrad Widmann (FW/​FDP). Stadtrat Sebastian Fritz (Die Linke) merkte an, dass im bereich der Betreuungsangebote sehr viele Ehrenamtliche im Einsatz seien und unterstrich die Notwendigkeit von entsprechenden Fortbildungsangeboten für diese Mitarbeiter. Nicht ganz in Begeisterung brach Stadtrat Christian Baron (CDU) aus: Die Tendenz zur Ganztagesschule habe auch Verlierer, nämlich im Bereich der außerschulischen Angebote und im Vereinsleben. Dort werde zunehmend bedauert, dass Kinder und Jugendliche aufgrund der Rundum-​Betreuung in den Schulen an den mindestens ebenso prägenden und lebenspraktischen Angeboten außerhalb der Schule immer weniger teilnehmen können. Das könne und müsse man mit Kreativität miteinander verzahnen, meinte zu Stadtrat Barons Bedenken Stadträtin Sigrid Heusel. Bürgermeister Dr. Joachim Bläses Parole: „Wir müssen uns mit der Gesellschaft entwickeln“. Zwei neue Ganztagesschulen beschlossen In der Sitzung des Verwaltungsausschusses wurde den Anträgen auf Einrichtung von Ganztagesschulen am Scheffold-​Gymnasium und an der Grundschule Hardt zugestimmt. Schulamtsleiterin Karin Schüttler und auch Stadträten würdigten bei dieser Gelegenheit auch die Vorarbeit, die von den Schulgemeinschaften hierzu geleistet worden sei. So bieten engagierte Eltern schon seit vielen Jahren am Scheffold-​Gymnasium den Schülern ein Mittagessen an.