Gewerbetreibende in Schwäbisch Gmünd sind mit dem Verlauf der Rabattaktion recht zufrieden

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Früher musste man schnell sein – als Käufer und auch als Fotograf. Wenn am letzten Montagmorgen im Juli der Sommerschlussverkauf begann, warteten Mengen von – hauptsächlich – Frauen vor den Geschäften. Und dann gab es auch an den „Grabbeltischen“ die aussagekräftigsten Bilder.

Mittwoch, 03. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
110 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. Inzwischen ist alles anders — und doch wieder nicht. Früher regelte das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb die Abverkäufe sehr streng. Nur in der letzten Juli– und der ersten Augustwoche durfte der Sommerschlussverkauf stattfinden.
Auch die Artikel, die man im Preis reduzieren durfte, waren reglementiert: Nur saisonabhängige Ware durfte es sein, wie Textilien, Bekleidungsgegenstände, Schuhwaren, Lederwaren, Möbelbezugsstoffe und Teppiche, aber auch Matratzen und bestimmte Sportartikel. Doch diese Zeiten sind seit dem 1. Juli 2004 vorbei. Da wurde das Gesetz nämlich reformiert. Seither darf jeder alles zu jedem Zeitpunkt reduziert anbieten.
Damals sagten einige dem Sommer– und auch dem Winterschlussverkauf ein schnelles Ende voraus. Sie irrten sich. Denn zum einen unterschätzten sie das Beharrungsvermögen der Kundschaft, zum anderen blieb ja der Hauptgrund der Schlussverkäufe bestehen: Dem Handel sollte es ermöglicht werden, seine Lager zu räumen, bevor die Ware für die neue Saison eintraf.
Andreas Schoell klingt fröhlich, wenn man ihn auf den Sommerschlussverkauf anspricht. „Der ist bei uns im Haus sehr gut gelaufen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Gmünder Handels– und Gewerbevereins und Chef des Intersport-​Fachgeschäfts im CityCenter. Und auch von seinen Kolleginnen und Kollegen im HGV habe er bislang nichts Gegenteiliges gehört. Die Stimmung sei positiv. Das Wetter habe dem Handel geholfen. „Wenn es 35 Grad hat, haben die Leute keine Lust zum Einkaufen. Da gehen sie lieber ins Freibad“, sagt Schoell. So aber habe man mit dem Monat Juli sehr zufrieden sein können.
Im eigenen Haus habe er für den SSV seine Stammkunden angeschrieben. Und das sei von diesen ausgezeichnet angenommen worden. So sieht man das auch im „Plaza 12“, der Markenboutique am Oberen Marktplatz. Der Sommerschlussverkauf laufe recht gut. Man habe etwas früher angefangen und dann die Preise nochmals kräftig reduziert. Die Dauer der Aktion soll sich nach dem Interesse der Kundschaft richten.
Ebenfalls früher angefangen, als das einst üblich war, hat der SSV bei „it’z Jeans Fritz“ an der Ecke zum Freudental. „Es läuft ganz gut“, heißt es dort. Eine Zeitbegrenzung für die Rabattaktion hat man sich nicht gesetzt: „Wir machen so lange weiter, bis die Sommerware ausverkauft ist.“
„Es gab bei uns schon vorher Rabattaktionen, aber das Prinzip Sommerschlussverkauf funktioniert immer noch“, weiß man im Modehaus Rettenmayr neben dem Rathaus. Nicht weit davon entfernt gibt es in der Kornhausstraße 11 bei Kollmann und Blessing Schuhe im SSV. Sandalen und leichte Sommerschuhe sollen Platz machen für die Herbst– und Winterkollektion.