Ein Jahr nach dem Brand im Klösterle steht der Wiederbezug der Schule bevor /​Lob für die großartige Spendenaktion

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Am 4. August 2010 wurde ein großer Teil der Klösterleschule bei einem Großbrand zerstört. Heute, ein Jahr später, steht das Gebäude vor seiner Wiederinbetriebnahme.

Donnerstag, 04. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
108 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (sv). Was damals nicht den Flammen zum Opfer gefallen war, wurde durch Wasser und Ruß unbrauchbar. So verloren Lehrer und Kinder nicht nur ihre schulische Heimat, sondern das gesamte Inventar sowie unzählige Gegenstände aus dem privaten Besitz der Lehrkräfte. In einer beispielhaften konzertierten Aktion von Schulträger, Elternschaft, Lehrkräften und der Bevölkerung der Stadt Gmünd gelang es, den Kindern zu Schuljahresbeginn eine vorübergehende Bleibe im alten Klösterle-​Gebäude zu schaffen. Alle notwendigen Lehr– und Lernmittel konnten sehr rasch und unbürokratisch wiederbeschafft werden. Die Stadt Schwäbisch Gmünd ging dabei in Vorleistung, ohne zu wissen, was die Versicherung erstatten würde. Die großzügigen Spenden vieler Gmünder Bürgerinnen und Bürger und Institutionen – zu der Aktion hatte die Rems-​Zeitung schon kurz nach dem Brand aufgerufen – sowie der Erlös aus der beeindruckenden, von den Eltern der Schule veranstalteten Gala „Ein Herz für’s Klösterle“ sorgten dafür, dass Materialien, die nicht in vollem Umgang von der Versicherung bezahlt wurden, angeschafft werden konnten. Insgesamt kamen damals rund 35 000 Euro zusammen. So war es möglich, die gewohnte Unterrichtsqualität aufrecht zu erhalten. Aus den Spendenmitteln sollen im kommenden Schuljahr noch Gelder für die Ausstattung der Klassenzimmer mit Leseecken verwendet werden. Darüber hinaus werden die T-​Shirts mit Schullogo wiederbeschafft und der Technikraum wird mit Werkzeugen und anderem ausgestattet. Das vergangene Schuljahr verlangte von allen Betroffenen große Anstrengungen, Geduld und Flexibilität. Wer durch die Klassenräume ging, war beeindruckt in welch hohem Maß es den Lehrerinnen und Lehrern gelungen war, aus dem Provisorium einen Ort der Geborgenheit zu machen, allen Widrigkeiten zum Trotz. „So viel Normalität hätte ich nicht erwartet“, so die anerkennenden Worte einer Elternbeirätin angesichts der Tatsache, dass alle Aktivitäten und Veranstaltungen wie gewohnt stattfinden konnten. Auch die Kinder trugen zum Gelingen dieses Jahres bei. Trotz drangvoller Enge und ungewohnt kleinen Klassenräumen herrschte eine angenehme und freundliche Atmosphäre. Das bei dem Brand zerstörte Gebäude ist nun fast vollständig wiederhergestellt, so dass die Klösterleschule Ende der Sommerferien umziehen kann. Für die Lehrer/​innen der Schule ebenso wie für die Verwaltung bedeutete dies zum Schuljahresende einen dreitägigen Packmarathon. Die Umzugsfirma stellte zu diesem Zweck 750 Kartons bereit. Die Schulgemeinschaft freut sich sehr auf ihr neues altes Haus, das überraschend schnell wieder bezugsfertig wurde. Allen, die an den aufwändigen Arbeiten beteiligt waren, gebührt Anerkennung und Dank für die beeindruckende Leistung. Die Bevölkerung wird bei einem Tag der offenen Tür im Spätherbst Gelegenheit erhalten, das Schulgebäude zu besichtigen und sich davon zu überzeugen, dass die Spendengelder zum Wohl der Kinder eingesetzt wurden.