Stiftung Haus Lindenhof fördert den Aufbau von Teilhabekreisen

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Stiftung Haus Lindenhof willalte Menschen und Menschen mit Behinderung dabei unterstützen,so selbstbestimmt als möglich zu leben, mittendrin in der bürgerlichen und kirchlichen Gemeinde.Deshalb fördert sie mit ihrem Projekt„miteinander mittendrin“ den Aufbau sogenannter Teilhabekreise.

Freitag, 05. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
83 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (cb). Ein Teilhabekreis besteht aus Bewohnern und Mitarbeitern einer Wohngemeinschaft von Menschen mit Behinderung und ehrenamtlichen Personen aus der Gemeinde. Gemeinsam überlegen sie dort, wo und wie sich Menschen mit und ohne Behinderung einander begegnen können, berichten die Projektmitarbeiter Frank Eißmann und Melanie Blum.
Dabei haben die Ehrenamtlichen eine besondere Funktion. Sie sind Brückenbauer in die Gemeinden, indem sie Kontakte zu Einzelpersonen, Vereinen und Institutionen knüpfen und die Einrichtungen in ihren Gemeinden vernetzen. Ganz im Sinne der UN-​Behindertenrechtskonvention, die eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in einer inklusiven Gesellschaft fordert, sei es das Ziel, so Melanie Blum, „dass alle in einer Gemeinde die gleichen Möglichkeiten bekommen, Beziehungen zu ihren Nachbarn und Mitbürgern aufzubauen, am kulturellen Leben teilzuhaben und so selbstständig wie möglich leben zu können.“ Jeder der Teilhabekreise sei anders, weil die Einrichtungen, ihre Bewohner und Mitarbeiter aber auch die Ehrenamtlichen völlig unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, wissen die Projektverantwortlichen. Trotzdem könnten die Teilhabekreise wechselseitig von ihren Erfahrungen profitieren und voneinander lernen. Dies war das Ziel eines ersten Vernetzungstreffens im Sidonienstift in Hohenstadt. Zehn Teilhabekreise aus dem Ostalbkreis haben daran teilgenommen: die Teilhabekreise der Wohngemeinschaften und Wohnhäuser in Abtsgmünd, Durlangen, Ellwangen, Heubach, Mutlangen und Spraitbach, sowie die Wohngemeinschaften „Turniergraben“ und „Strümpfelbach“ aus Schwäbisch Gmünd.
Eingeladen hatten der Teilhabekreis der Wohngemeinschaft in Abtsgmünd und die Mitarbeiter des Lindenhof-​Projekts „miteinander mittendrin“. Im Rahmenprogramm führte Nikolaus Graf Adelmann die Teilnehmer des Vernetzungstreffens durch den barocken Heckengarten. Dort wartete der Musikverein Hohenstadt mit einer musikalischen Überraschung auf. Kernpunkt der Veranstaltung war ein „Workshop“, in dem Bewohner, Mitarbeiter und Ehrenamtliche in Kleingruppen ihre Erfahrungen austauschten.
Gemeinsam wurden gute und schwierige Erfahrungen in den Teilhabekreisen zusammengetragen und besprochen. In weiteren solchen Vernetzungstreffen sollen anhand der gewonnenen Erkenntnisse Strategien für eine erfolgreiche Weiterarbeit der Teilhabekreise entwickelt werden.