Nachtjägern auf der Spur: Fledermaus-​Exkursion der NABU-​Ortsgruppe Schwäbisch Gmünd am Schießtalsee

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die „Bat-​Night“ in Schwäbisch Gmünd bot Kindern und Erwachsenen Gelegenheit, Fledermäuse live zu erleben. Für die Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis.

Dienstag, 06. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
81 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Wenige Menschen haben schon einmal bewusst eine Fledermaus gesehen – geschweige denn gehört. So folgten mehr als 30 große und kleine Naturliebhaber der Einladung des NABU Schwäbisch Gmünd, den scheinbar lautlosen Nachtjägern am Schießtalsee einen Besuch abzustatten. Lautlos sind die Fledermäuse nur für uns Menschen – denn wir können die Ultraschall-​Rufe nicht hören, mit denen sie sich orientieren und ihre Beute finden. Um die Tiere dennoch belauschen zu können, hatten die NABU-​Experten Ultraschall-​Detektoren mitgebracht, die die Fledermausrufe in für menschliche Ohren hörbare Frequenzen „übersetzen“. Die jungen und erwachsenen Exkursionsteilnehmer erfuhren, dass man anhand der Rufe, der Größe und des Flugverhaltens mehrere Fledermausarten unterscheiden kann, wie diese jagen und wo sie tagsüber schlafen. Nicht nur für viele junge Fledermausfreunde war diese Nachtexkursion die erste Begegnung mit den heimlichen Flugkünstlern. Fasziniert verfolgten sie die akrobatischen Kapriolen der Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii), die dicht über dem Schießtalsee nach Insekten jagten. Manche Fledermausarten verschlingen im Laufe einer Nacht die Hälfte ihres Körpergewichts an Stechmücken und anderen Plagegeistern. Auch in Iggingen gab’s eine „Bat Night“ Die Führung war Teil der internationalen „Bat Night“, mit der Naturschutzorganisationen jedes Jahr am letzten Augustwochenende auf diese gefährdete Tiergruppe aufmerksam machen. Schon zuvor hatte der NABU (Naturschutzbund Deutschland) bei einer Abendexkursion in Iggingen dazu eingeladen, Fledermäuse kennenzulernen. Im Rahmen des Kinderferienprogramms führten dort NABU-​Vorsitzender Armin Dammenmiller und seine Kollegen zehn Kinder und einige Eltern auf den Spuren der Nachtjäger durch das Dorf. Mit Hilfe des Ultraschalldetektors konnten sie dort viele Zwergfledermäuse, einen kleinen Abendsegler und eine Langohrfledermaus bestimmen. Bei beiden Veranstaltungen erklärten die Naturschützer, dass alle in Deutschland vorkommenden Fledermäuse gefährdet sind und deshalb unter Schutz stehen. Durch künstliche Quartiere am Haus oder im Garten sowie durch eine geeignete Bepflanzung kann man jedoch viel für diese faszinierenden Tiere tun. Wer mehr wissen möchte, kann sich an den NABU Schwäbisch Gmünd wenden.