Kommentar: Auch mal loben

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Kommentar vor Heino Schütte zum Thema Rektor-​Klaus-​Brücke und Akteneinsicht: Eine Brückenbaustelle lässt die Kommunalpolitik heiß laufen

Freitag, 09. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
73 Sekunden Lesedauer

Auf der einen Seite ist es ja bewundernswert, mit welcher Geduld und mit welchem Zeitaufwand sich maßgeblich die beiden Gemeinderatsfraktionen SPD und Bündnis90/​Die Grünen bemühen, Aktenordner zu studieren, um vermutete Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit der Baustelle Rektor-​Klaus-​Brücke ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Das ganze Prozedere dann zum Finale am Mittwoch gewann dazu noch den Charakter eines Krimis: Ein Pressegespräch im Rathaus mit der Erklärung des OB für die Fraktionen, vorerst nichts zu sprechen. Das klang so ähnlich wie: Die laufenden Ermittlungen dürfen nicht gestört werden. Bekommen Stadtverwaltung und die beteiligten Stadträte eigentlich nicht mit, dass über diese Vorgänge in Gmünd und auch im Umland überwiegend nur noch geschmunzelt wird. Punktuell lässt da eine Baustelle inmitten des großflächigen Stadtumbaus die Kommunalpolitik nun schon seit Monaten heiß laufen. Das Thema überdeckt all die vielen anderen Baufortschritte für Gamundia und Landesgartenschau. Und da läuft’s doch wie geschmiert: Landesgartenschau GmbH, Stadtverwaltung und die beteiligten Firmen arbeiten kontinuierlich Zeitvorsprünge heraus. Wer drei Tage für Akteneinsicht investiert, der sollte in der nächsten Gemeinderatssitzung auch mal eine Minute Zeit finden, um die vielen fleißigen Hände und klugen Köpfe für diesen guten Job zu loben. Und noch nie zuvor war auch die Bürgerschaft so motiviert für Gartenschau und Gamundia. Die noch anstehenden und großen Herausforderungen für Investorenbebauung und Durchführung der Landesgartenschau sind schlecht zu meistern, wenn SPD und Grüne weiterhin solche Grabenkämpfe führen. Andererseits ist auch OB Richard Arnold am aktuellen Kasperletheater nicht unschuldig: Als SPD-​Chef Max Fuchs im Gemeinderat sich seinerzeit erstmals nach der Rektor-​Klaus-​Brücke erkundigte, gab’s vom OB eine schnippisch-​kurze Stellungnahme, die einen gewählten Bürgervertreter einfach auf die Palme bringen musste.
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