In Hussenhofen wird dringend ein Jugendraum gesucht

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Fast jeder Gmünder Stadtteil hat einen Jugendraum – Hussenhofen nicht. Dieses Manko war ein zentrales Thema gestern Abend in der Sitzung des Ortschaftsrates.

Mittwoch, 25. Januar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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GMÜND-​HUSSENHOFEN (ml). Heidi Macho, Koordinatorin im Sozialraum Nord-​Ost gab einen Bericht über ihre bisherige Arbeit und entwickelte einige Vorstellungen über die Zukunft. Sie sei in Hussenhofen, Herlikofen, Lindach und der Oststadt für 4000 Kinder und junge Leute bis zu 27 Jahren zuständig. Die Angebote seien offen für alle Altersgruppen, Nationalitäten und Konfessionen.
In ihrem Bericht zeigte sie auf, welche Gruppen sie in den einzelnen Stadtteilen organisiert und leitet. Dabei fiel auf, dass sie in Hussenhofen weniger Angebote machen kann – weil einfach ein geeigneter Raum fehlt. Bisher trifft sich eine Kindergruppe Dienstags an der Mozartschule und es gibt ein Projekt mit Jugendlichen und Senioren. Macho hat beim Bau der BMX-​Bahn mitgewirkt, einen Luftballonwettbewerb veranstaltet und zwei Termine im Sommerferienprogramm organisiert – bei denen sie sich zukünftig allerdings etwas mehr Beteiligung wünschen würde.
Für dieses Jahr sei wieder ein gemeinsames Konzert mit dem Chor Tiramisu und dem Jugenorchester des Musik– und Gesangvereins durchzuführen – wobei mindestens ein gemeinsames Stück einstudiert werden soll. Das Projekt „Dialog der Generationen“ solle wieder mit „eneration aktiv Herlikofen“ und Hussenhofer Senioren in der Mozartschule stattfinden. Die Mittagspausenbetreuung an der Mozartschule werde weitergeführt.
Hauptsächlich ist Macho für die offene Kinder– und Jugendarbeit verantwortlich. Treffpunkte der Jugend seien die beiden Spielplätze und in der Teckstraße. Die Jugendlichen fanden die Idee gut, einen Eisenbahnwaggon als Jugendraum aufzustellen, die Ortsvorsteher Thomas Kaiser ins Gespräch gebracht hatte.
Bedarf an einem Jugendraum für Hussenhofen, Zimmern, Hirschmühle und Burgholz sei auf jeden Fall vorhanden, betonte Heidi Macho. Solange es einen solchen nicht gebe, wolle sie versuchen, nach den Sommerferien in Räumen der Kirchengemeinde einmal pro Woche eine Kindergruppe anzubieten, nach der Eltern bereits gefragt hätten.
Beim Wunsch nach einer Krabbelgruppe war sich der Ortschaftsrat darüber einig, dass hier die Initiative von den Eltern ausgehen müsse. Die Kritik, dass man zum Eltern-​Kind-​Turnen nach Herlikofen fahren müsse, will Heidi Macho beim Schul– und Sportamt ansprechen.
Nur mit kurzzeitig zur Verfügung gestellten Räumen sei eine Jugendarbeit aber auf Dauer nicht möglich. Wichtig wäre ein Ort, den Kinder und Jugendliche zusammen mit Erwachsenen selbstbestimmt gestalten und dann vielseitig nützen könnten. Fast jeder Stadtteil habe einen solchen Raum. Auch aus dieser Sicht wäre es wichtig, in Hussenhofen diese Lücke zu schließen.
Ortsvorsteher Thomas Kaiser erläuterte seine bisherigen Verhandlungen mit der Bahn AG. Das Problem bei der Beschaffung eines Waggons sei, dass das Unternehmen diese in einem so guten Zustand ausmustere, dass andere Staaten das Material mit Handkuss ankaufe. Er gebe die Hoffnung aber noch nicht auf.
Ein Standort sei beim Festplatz denkbar. Dieser hätte den Vorteil, für alle vier Teilorte (Hussenhofen, Zimmern, Hirschmühle, Burgholz) zentral zu liegen.
Anschließend beschloss der Ortschaftsrat, die Pflege des zur Aussaat vorbereiteten Blumenbeets am östlichen Ortseingang für 60 Mark jährlich zu vergeben.
Als dritter Punkt wäre eigentlich die Verabschiedung von Nicola Bodner aus dem Gremium vorgesehen gewesen. Die 33-​Jährige, seit 2004 Ortschaftsrätin, war im November zur Bürgermeisterin von Pfinztal bei Karlsruhe gewählt worden und scheidet mit dem Amtsantritt dort am 13. Februar aus. Allerdings ist die künftige Rathauschefin der einwohnerstärksten Gemeinde Baden-​Württembergs schon jetzt so gefordert, dass sie am Vormittag ihre Teilnahme an der Sitzung in Hussenhofen wegen einer wichtigen anderen in Pfinztal absagen musste.
Ortsvorsteher Kaiser würdigte dennoch das große Engagement Bodners. Sie habe an zahlreichen wichtigen Entscheidungen für Hussenhofen mitgewirkt