Sorgen in der Weststadt-​Gemeinde

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Turnusmäßig findet im Rahmen der sogenannten Visitation im Gemeindesaal der Brücke ein öffentliches Gemeindeforum statt. Am kommenden Montag, 15. Oktober, 19 Uhr, ist es wieder soweit. Dieses Mal geht es um nichts weniger als um die Zukunft der Gemeinde.

Freitag, 12. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
91 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rz).
Ziel dieser Visitation – in der Brücke durchgeführt von Dekan Nau – ist das Überprüfen einer Kirchengemeinde, „ob das Evangelium auftragsgemäß und gegenwartsbezogen verkündet, der Dienst der Liebe an jedermann getan wird und ob dies im Rahmen der Ordnung der Landeskirche geschieht.“
Die Visitation stellt einerseits eine kritische Bestandsaufnahme dar; andererseits soll sie helfen, darüber nachzudenken, was man künftig in der Kirchengemeinde besser machen könnte. Am Montag soll dargestellt werden, wie die Kirchengemeinde sich selber wahrnimmt und wie sie von Außenstehenden wahrgenommen wird.
Hierzu sind alle eingeladen – Mitarbeiter der Kirchengemeinde, Gottesdienstbesucher, Mitglieder und Verantwortliche von Gemeindekreisen, Initiativen und Gruppen ebenso wie der Gemeinde fernstehende Menschen, Gruppen, Institutionen oder auch Kooperationspartner. Moderiert wird der Abend von Pfarrerin Dr. Schrenk aus Waldhausen.
Den Verantwortlichen ist es wichtig, dass jeder seine Meinung einbringen kann, weshalb man sich für kleine Tischgruppen entschieden hat – so kann der Austausch in kleiner Runde stattfinden.
Die Ergebnisse, unter anderem festgehalten auf Plakaten, werden später im Kirchengemeinderat beraten und sollen zudem helfen, die vergangene und gegenwärtige Gemeindearbeit kritisch zu hinterfragen und Zukunftsperspektiven für die Gemeinde und auch den Pfarrerdienst zu entwickeln. Die daraus entstehenden Ergebnisse werden dann an die Kirchenleitung weitergeleitet.
Die Visitation am Montag wird als „ein wenig anders als sonst“ beschrieben, da die Weststadtgemeinde vor großen Umbrüchen und Veränderungen steht, „wie es sie seit Anfang der Weststadtgemeinde 1969 nicht gegeben hat und unsere Zukunft nicht wirklich klar ist“.
Absehbar ist demnach, dass die Weststadtgemeinde ihre Pfarrstelle verlieren wird; der Erhalt des Gemeindezentrums Brücke wird aus finanziellen Gründen in Frage gestellt.
Das Gemeindeforum soll, so erklärt Pfarrer Karl-​Herrmann Sigel, helfen, schwierige Fragen zur Zukunft des kirchengemeindlichen Lebens und zum Wohl der Weststadt und ihrer evangelischen Christen zu beantworten. Eine Frage wird sein, ob die Weststadtgemeinde künftig selbständig sein will und kann und von einem Pfarrer mit einem Dienstauftrag in der Weststadtgemeinde mitversorgt wird oder ob sie mit der Augustinuskirche fusionieren und aufhören soll als eigenständige Gemeinde zu existieren