Rohbaufest im neuen Melanchtonhaus: „Auftakt zum Stadtbild der Innenstadt“

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Es sind hohe Erwartungen, die Baubürgermeister Julius Mihm an das neue Melanchthonhaus hat. Er sieht das Pflegeheim an der Parlerstraße als „Auftakt zum Stadtbild der Innenstadt“. Gestern gab es ein Fest zur Fertigstellung des Rohbaus.

Samstag, 27. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
96 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (ml). Einen Richtspruch, wie ihn Ludwig Uhland vor 150 Jahren aufschrieb, zitierte Gustav Bylow von der ausführenden FWD Hausbau– und Grundstücks-​GmbH zur Begrüßung. Ein Richtfest feiere man allerdings nicht – dazu fehlten dem Bau die Zimmerleute.
Viel Mühe aber auch viel Spaß habe es gebracht, den Bau in relativ kurzer Zeit zu errichten. Beurteilen möge man ihn aber erst, wenn er auch außen fertig sei: „Nichts ist wüster, als ein Rohbau“. Man sei sich bewusst, dass man einen für die Innenstadt wichtigen Standort bebaut habe, fuhr Bylow fort. Es werde sich dort gut einfügen, das liege im Interesse aller. Bylow freute sich, dass es keinerlei Schwierigkeiten bereitet habe, die Wohnungen zu verkaufen.
Man könne sich hier und heute vom Werden einer Architektur überzeugen, erklärte Baubürgermeister Julius Mihm in seinem Grußwort. Das Haus bedeute eine große Veränderung an diesem Standort. Dies sei für die Nachbarn, besonders das Blindenheim, nicht immer einfach gewesen. Schließlich habe man aber doch tragfähige Kompromisse gefunden.
Rohbau sollte nicht
vorschnell beurteilt werden
Auch Mihm warnte vor einer vorschnellen Beurteilung des Rohbaus. Das sei so, als sehe man eine schöne Frau direkt nach dem Aufstehen statt nach dem Verlassen des Badezimmers. Das neue Melanchthonhaus sei eine wichtige Einrichtung für die Stadt, es steigere deren soziale Servicequalität.
Für ihn sei dieser Komplex der „Auftakt zum Stadtbild der Innenstadt“, der ihm in der für die Erschließung wichtigen Parlerstraße bislang irgendwo gefehlt habe. Und auch wenn es aus bestimmten Blickwinkeln so scheine: Der Neubau sei nicht höher, als das Blindenheim. Hierher umziehen zu können, sei eine sehr positive Entwicklung für das Johannes-​Brenz-​Haus.
Für den Bauherren, die Evangelische Altenheimat, sprach Hans Kübler. Er bedankte sich bei allen, die bislang an dem Projekt mitgearbeitet hatten. Trotz aller Schwierigkeiten habe man etwas realisieren können, das auch wirtschaftlich tragfähig sei.
Ziel sei es, eine Gemeinschaft zu bilden, in der das Thema Alter und Pflege nicht verdrängt werde. Menschen mit Einschränkungen würden sich von hier aus die Innenstadt erschließen – wozu sie auch gehörten. Hier könnten die künftigen Bewohner – die zum Fest gestern eingeladen waren – ein Stück Lebensqualität erleben.