Fordern wir individuell genug? Erstes „Pädagogisches Gespräch“ an der Freien Waldorfschule Schwäbisch Gmünd

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Im Rahmen der Aktivitäten zum 30-​jährigen Schuljubiläum veranstaltete die Freie Waldorfschule Schwäbisch Gmünd Ende letzten Monats ihr erstes „Pädagogisches Gespräch“. Der Erfolg der Veranstaltung war so groß, dass jetzt daraus eine Reihe zu aktuellen Themen entstehen soll.

Montag, 19. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
64 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (rz). „Leistung fördern, Leistung fordern – Leistungsmessung in der Diskussion“ war diesmal das Thema in einer von Marcel Egerter (Grund– und Hauptschullehrer, Lehrbeauftragter PFS Schwäbisch Gmünd) moderierten Gesprächsrunde.
Eigene Schilderungen zeigten, wie emotionsbeladen das Thema ist
Im gut besetzten kleinen Saal der Schule diskutierten Alain Ducteil (Fremdsprachenlehrer an der Freien Waldorfschule), Matthias Enßle (Kinder– und Jugendpsychotherapeut, Heidenheim), Thomas Haas (Klassenlehrer an der Waldorfschule), Leefke Hinderlich (Schülerin der Schule), Katharina Lang (ehemalige Schülerin der Schule und PH-​Absolventin), Prof. Dr. Uwe Maier (PH Schwäbisch Gmünd, Schulpädagogik) sowie Daniela Maschka-​Dengler (Rektorin der Friedensschule und Stadträtin).
Wer sagt, was Leistung ist? Welche Art Leistungsmessung fördert und wie hängen Förderung und Forderung zusammen? Fordern wir individuell genug? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten sich nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Podium, sondern auch viele der Gäste, die sich rege beteiligten. Gerade wenn dabei von eigenen Erfahrungen als Schüler berichtet wurde, zeigte sich, wie emotionsbeladen das Thema ist. Einerseits wurde immer wieder die größtmögliche individuelle Förderung des Einzelnen verlangt. Andererseits blieb auch die Erkenntnis, dass Schulen dies immer nur bis zu einem gewissen Grad können und letztendlich sollen. So ist zum Beispiel die Vorstellung eines ganz individuellen Abiturs kaum mehr sinnvoll. Deutlich wurde aber auch, dass wohl alle Schulformen genug Handlungsspielraum für individuellere Förderung bieten. Er muss nur genutzt werden.