Kommentar: Passt nicht

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Stadt verliert vor dem Oberlandesgericht gegen Bürger in Bettringen Nordwest. Diskutieren Sie mit uns

Mittwoch, 21. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
57 Sekunden Lesedauer

Von Heino Schütte
Der Fall der Preißlers und ihres Mauerbaus in Bettringen Nordwest passt so gar nicht in das Schema eines bürgerfreundlichen Klimas, das Oberbürgermeister Richard Arnold immer wieder propagiert. Wir haben sowohl das Ehepaar kennengelernt als auch das Verwaltungspaar OB Arnold und Stadtwerkechef Steffens. Und wir haben nun auch Einblick bekommen in die komplizierten Strukturen des Eigenbetriebs Fernwärme Bettringen Nordwest. Und in beiden Fällen passt was nicht zusammen. Zum einen immer noch eine latente Obrigkeitshaltung in den Verwaltungsstrukturen, um kurzerhand mit Hilfe von Fachanwälten sowie aus dem Etat aus Steuergeldern vor Gericht aufmüpfigen Bürgern zeigen zu wollen, wo es lang geht. Zum anderen eine für den einfachen Bürger nur schwer zu verstehende Konstruktion, warum die Fernwärmeversorgung als Eigenbetrieb ein Teil der Stadtverwaltung ist, jedoch die Leitung bei den Stadtwerken angesiedelt ist. Freilich bricht nicht schon morgen das 40 Jahre alte Heizsystem in Bettringen Nordwest nicht zusammen. Doch folgt wie das Amen in der Kirche in zehn, 20 Jahren ein gewaltiger Sanierungsstau und damit möglicherweise Millionenkosten für die dortigen Haus– und Wohnungsbesitzer. Warum? Man kann’s kaum glauben. Weder Eigenbetrieb Fernwärme Bettringen Nordwest noch der Gmünder Gemeinderat haben sich bislang Gedanken darüber gemacht, hierfür — ähnlich wie es jeder sorgsame Häuslebesitzer oder jede private Eigentümergemeinschaft praktiziert — Rücklagen anzusparen, um später keine Pleite zu erleben.