Pläne für die Wohnbebauung am Königsturm im BUA präsentiert: CDU kritisiert „nachträgliche Verdichtung“

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Hauptthema in der rund vierstündigen Sitzung des Bau– und Umweltausschusses des Gemeinderats am Mittwoch war die Präsentation der überarbeitenden Pläne für die Neubebauung des Deyhle-​Areals durch die Schatz Projektbau GmbH aus Schorndorf, vertreten durch Architekt Peter– Michael Dauner.

Mittwoch, 21. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Der hatte besonders gegenüber dem Sprecher der CDU-​Fraktion, Celestino Piazza, keinen leichten Stand. Denn Piazza warf den Investoren und Planern vor, von ihrem erfolgreichen Wettbewerbsentwurf durch wiederholtes Überarbeiten völlig abgewichen zu sein. Vor allem gab es Streit darüber, dass nach Ansicht einiger Stadträte die Gebäudehöhen deutlich angewachsen sind. Celestino Piazza betonte, dass im Rahmen des Investoren– und Architektenwettbewerbs im Scholz-​Entwurf zunächst lediglich 26 Wohneinheiten auf dem Deyhle-​Areal kalkuliert waren. Deren Anzahl habe sich nun plötzlich verdoppelt. Und gerade eine solche städtebauliche Verdichtung habe man doch vermeiden wollen.
Der CDU-​Sprecher forderte unter dem Beifall seiner Fraktionskollegen die Planer dazu auf, „zu diesem Geist des Wettbewerbsentwurfs“ zurück zu kehren. Der kritische Stadtrat Celestino Piazza relativierte jedoch seine Schelte indem er betonte, dass die Scholz-​Planung vom Grundsatz her nach wie vor die beste sei und „wir auch wollen, dass Sie das Projekt realisieren.“
Die Bedenken der CDU wurden von den anderen Fraktionssprechern nicht geteilt. So erklärte beispielsweise , dass, Stadtrat Karl Miller (Bündnis 90/​Die Grünen), dass er die Aufgeregtheiten überhaupt nicht verstehen könne. „Wir sind froh, dass wir diesen Investor haben. Bitte dieses Projekt jetzt nicht zerreden!“ Auch seitens der Stadtverwaltung wurde wiederholt auf die vielen Verbesserungen für das Stadtbild und das soziale Gefüge in der Innenstadt hingewiesen, wenn es nun zeitnah gelinge, die Brache am Fuße des Königsturms mit einer attraktiven Wohnanlage zu bebauen.
Architekt Peter-​Michael Dauner und Baubürgermeister Julius Mihm veranschaulichten mit Plänen und Computersimulationen die Veränderungen des Entwurfs seit dem Planungswettbewerb. Eine deutliche Erhöhung, so erklärten sei, sei nur an jenem Gebäudekomplex nahe des ehemaligen Modehauses Woha durchgeführt worden. Die Giebel– und Firsthöhen an der geplanten Häuserzeile an der Rosenstraße vor der Kulisse des Königsturms seien nur ganz marginal vergrößert worden. Auch dies wurde mit Computersimulationen vor Augen geführt. Celestino Piazza hielt an seinen Bedenken fest und sprach sogar von „Häuserschluchten“, die man sich so nicht gewünscht habe.
Die Architekten des Investors boten an, in eine Fraktionssitzung der CDU zu kommen, um alle Fragen im Detail zu beantworten.
Abschließend fasste Oberbürgermeister Richard Arnold die engagierte Diskussion trotz der unterschiedlichen Ansichten mit der Feststellung zusammen: „Eines ist sicher, wir wollen auf jeden Fall dieses Projekt!“