Stadtwerke-​Chef gesteht ein: Bislang keine Rücklagen für Fernwärme-​Sanierung vorhanden

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Rainer Steffens, Geschäftsführer der Stadtwerke und gleichzeitig auch von der Stadt mit der Leitung des Eigenbetriebs Fernwärme Bettringen Nordwest betraut, sowie Rathaus-​Pressesprecher Markus Herrmann nahmen am Mittwoch Stellung zu dem verlorenen Rechtsstreit um Mauerbau und Leitungssanierung im Tauberweg

Mittwoch, 21. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Obwohl sich Steffens um Gelassenheit bemüht, platzt es aus ihm heraus: „Keine Frage, der Fall wurmt mich wie Sau!“ Doch für ihn sei die Sache nun abgeschlossen, zumal nun ja auch die defekte Leitung saniert und auf den Gehweg vor die Mauer verlegt worden sei. Er habe jedoch nach wie vor Anlass für den Verdacht, dass gerade dieser Mauerbau dazu beigetragen habe, dass die direkt darunter liegende Leitung beschädigt wurde. Er und auch OB Richard Arnold hätten zuletzt trotz aller Gesprächsbemühungen auch nicht mehr den Eindruck einer Kompromissbereitschaft auf Seiten der Preißlers gehabt. Immer wieder gebe es solche Konflikte, die sich jedoch meist außergerichtlich lösen ließen. Doch in diesem Fall habe man nach vielen Bemühungen keine andere Lösung mehr gesehen, als den Rechtsweg zu beschreiten. Und der Erfolg der Fernwärme Bettringen Nordwest in erster Instanz vor dem Landgericht Ellwangen gegen die Preißlers habe seine Sichtweise doch auch bestätigt. So sei sein Rechtsanwalt auch gelassen in die Berufungsverhandlung gegangen. Weder er noch der Oberbürgermeister hätten einen Anlass gesehen, persönlich zu erscheinen. „Dazu haben wir ja auch unsere Fachanwälte. Wir könnten es uns aufgrund der Terminfülle nicht leisten, in solchen Fällen immer mit dabei zu sein.“ Rainer Steffens warnt davor, aus diesem speziellen einen Präzedenzfall zu schmieden, der die Kunden in Bettringen Nordwest verunsichere. Es gebe immer wieder Leitungsschäden, deren Zahl sich im Normalmaß bewegen. Das Fernwärmenetz mit dem kürzlich erst erneuerten zentralen Heizwerk sei in Ordnung. Er habe Informationen darüber, dass es vor 40 Jahren in der Tat Probleme gegeben habe, die dazu geführten hätten, schon nach drei Jahren das gesamte Netz nochmals zu installieren. Vielleicht sei es damals passiert, dass an der einen oder anderen Stelle öffentliche Teile auf privaten Grundstücken gelandet seien. Ein solches Leitungsnetz habe eine Lebensdauer von 50 bis 60 Jahren, gehe aber dann auch nicht auf einen Schlag kaputt. Es sei in der Tat eine Frage, mit der sich der Gemeinderat mal beschäftigen könnte, ob Rücklagen geschaffen werden, um in einigen Jahren die Sanierungen zu bewältigen. Die Kosten hierfür würden auf die Kunden umgelegt. Bislang habe die Fernwärme Bettringen Nordwest keine Rücklagen.