Brauerei, Marktplatz und Bahnhofspost: Die Staufer Bau Kultur GmbH investiert ins historische Gmünd

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Stadtjubiläum und Landesgartenschau haben offenbar zahlreiche Impulse in Gang gesetzt, um den gewachsenen Immobilien-​Bestand im Innenstadtbereich zu pflegen, zu sanieren sowie Investoren und neuen Nutzern zuzuführen. Ein Projektentwickler will nun auch das Postamt am Bahnhof retten.

Mittwoch, 21. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Die Staufer Bau und Kultur GmbH aus Göppingen mit Geschäftsführer Jürgen Haller an der Spitze erweist sich als Ideengeber und Investor mehr und mehr als Segen für Schwäbisch Gmünd. Eines der ersten erfolgreichen Projekte für die Bestandssicherung von denkmalgeschützten Immobilien in Verbindung mit modernen und pfiffigen Nutzungsideen ist die historische Salvator-​Brauerei. In Zusammenarbeit mit dem Gmünder Architekten Jörg Richter und mit dem Leinzeller Immobilien-​Geschäftsmann Michael Wagner verlaufen die Pläne für Umbau der denkmalgeschützten Gewerbebrache in traumhafter Aussichtslage über Gmünd erfolgversprechend. Eine außergewöhnliche Wohnanlage nimmt Gestalt an. Vier von etwa einem Dutzend Wohnungen sind schon vermarktet, wobei ein Investor sogar das große Brau– und Kesselhaus in ein Wohndomizil umgestalten möchte. Haller und Wagner zeigen sich im Gespräch mit der Rems-​Zeitung aufgrund des Kundeninteresses zuversichtlich, dass auch die weiteren noch vorhandenen Wohneinheiten ihre Liebhaber, Investoren und Bewohner finden werden. Zuletzt diente die Salvator-​Brauerei sogar als Filmkulisse für die Bavaria-​Produktion „Die Heimkehr“. Überraschend nun gestern die Nachricht von der Staufer Bau Kultur GmbH: „Wir interessieren uns nun auch für die Rettung der alten Bahnhofspost.“ Projektentwickler und Investor Jürgen Haller räumt der ehemaligen Königlichen Hauptpost inmitten der Investoren-​Fläche fürs Gamundia-​Projekt gleichfalls gute Chancen für eine denkmalgerechte Renovierung und eine moderne Nutzung ein. Er wolle sich gerne an den historischen Ansichten des stadtbildprägenden Bauwerks, das vor 100 Jahren errichtet wurde, orientieren. Leider sei in früheren Jahren dafür gesorgt worden, dass die Königliche Hauptpost im Gegensatz zu vielen anderen Gmünder Gebäuden aus der gleichen Epoche (z.B. Salvator-​Brauerei) in die Denkmalliste nicht aufgenommen worden sei. Für Investoren wäre es also sehr hilfreich, wenn nun die Stadtverwaltung das Objekt förmlich in ein Sanierungsgebiet setzen könnte, was jedem Bauherr und Investor finanzielle Erleichterungen bescheren könnte. Ein wenig traurig ist die Staufer Bau Kultur GmbH, dass sie beim Verkauf des Gebäudekomplexes Marktplatz 27/​31 nicht zum Zuge gekommen sei. Wie mehrfach berichtet, bemühen sich Stadtverwaltung und Gemeinderat schon seit Jahren um eine Lösung für die stark sanierungsbedürftigen Häuser im Herzen der Stauferstadt. Dort hat im rückwärtigen Teil auch das Schattentheater-​Museum von Rainer Reusch sein Domizil gefunden. Es gibt mehrere denkbare Investoren. Noch sind Kaufverträge nicht abgeschlossen, doch soll sich der Gemeinderat nichtöffentlich nun auf eine Käufergruppe aus Gmünd festgelegt haben (siehe auch Beitrag rechts). Läden und Wohnungen sollen in diesem Sanierungsviertel entstehen.