Auch die Stauferstadt Gmünd erhält ihre Staufersstele

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Viel Prominenz und noch mehr Geschichtsinteressierte werden sich am Samstag, 31. März, auf dem Johannsiplatz und zu einem Festakt im Prediger einfinden: An der Johanniskirche wird die in der Ältesten Stauferstadt sehnlichst erwartete Stauferstele enthüllt.

Freitag, 30. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
117 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND. Hinter dem völkerverbindenden Projekt Stauferstele stehen das Kommitee der Stauferfreunde und der Künstler und Bildhauer Markus Wolf aus Plieningen. Wie am Donnerstag bei einem Pressegespräch mit starker und überzeugender Leidenschaft Dr. Gerhard Raff, Sprecher der Stauferfreunde, beschrieb, ist mit der Stauferstele-​Idee ein Netzwerk entstanden, um all die vielen Länder und die einzelnen Wirkungsorte der Stauferdynastie miteinander zu verknüpfen. Eine der ersten Stauferstellen steht auf dem Hohenstaufen, die den Mythos der Staufer nun ausstrahlen lässt bis nach Sizilien. Auch Jerusalem steht auf der Wunschliste von Aufstellungsorten der Stauferstele, um an die Kultur und Politik des Herrschergeschlechts der Staufer zu erinnern. Riesengroße Verehrung erfahren die Staufer in Italien, wo die Stauferstelen aus dem „Geburtsort“ Göppingen sich schon zu wahren Pilgerstätten entwickelt haben. Höchste Achtung wird hierbei Kaiser Friedrich II, der auf dem Höhepunkt seiner weitsichtigen und immer neugierigen Regentschaft (Beiname „Staunen der Welt“) sich auch sehr um ein tolerantes Miteinander von Christentum und Islam in Jerusalem und rund ums Mittelmeer bemühte. Er gilt als strahlende Ausnahmeerscheinung inmitten der Finsternis von Mittelalter und Kreuzzugspolitik.
Die Tätigkeit des Komitees der Stauferfreunde nahm zur Jahrtausendwende seinen Anfang. Auf dem Hohenstaufen wurde ein Gedenkstein zum 750. Todestag Kaiser Friedrich II. in Fiorentino entworfen. Nach dem Vorbild des Grundrisses von Kaiser Friedrich II. Castel del Monte/​Italien, sollte es eine achteckige Steinsäule werden. In vier Ländern Europas stehen bislang die Stauferstelen, in der näheren Umgebung von Schwäbisch Gmünd, auf dem Hohenstaufen, in den Klöstern Adelberg und Lorch. Umso wichtiger nannte es nun der hocherfreute Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, dass nun auch Schwäbisch Gmünd als älteste Stauferstadt und passend zum im Jubiläumsjahr 2012 eine Stauferstele erhält und sich nun in dieses großartige europäisch-​orientalische Netzwerk einreiht.
Aufgestellt wird die Gmünder Stauferstele am heutigen Samstag auf dem Johannisplatz in Blickbeziehung zur Johanniskirche, dem staufischen Wahrzeichen der Stadt. Erbaut wurde die Stauferbasilika zwischen 1210 und 1250. Der Ringsage nach wurde ihr Vorgängerbau von Herzog Friedrich I. an jener Stelle erbaut, an der sich der Ehering seiner Frau, Agnes von Waiblingen, wieder fand. Diese Geschichte findet sich auch in der Gestaltung der Inschrift der Gmünder Stauferstele wieder. So führen die vier Inschriftenblöcke die wichtigsten Beziehungen der Staufer zur ältesten Stauferstadt Schwäbisch Gmünd auf. Neben der Ringsage, die wichtigsten Urkunden, die Aufenthalte der Staufer in Schwäbisch Gmünd und die wichtigsten baulichen Überreste der Stauferzeit in der Stadt.
Margarete Nuding hat die Gmünder Stauferstelle gestiftet, bei der sich Bürgermeister Joachim Bläse bereits im Vorfeld mit herzlichsten Worten bedankte.

Der Festakt mit Ansprachen u.a. von Prof. Dr. Ulf Merbold und Dr. Rudolf Böhmler beginnt um 16 Uhr im Innenhof des Prediger. Anschließend ist feierlic