Ausflug der Kirchenmusik-​Freunde in die Welt der Literatur

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Literatur der Moderne stand im Vordergrund des zweiten Jahresausflugs der Freunde des Kirchenmusik-​Festivals Schwäbisch Gmünd.

Donnerstag, 24. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
61 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Mit dem Bus ging es in die Schillerstadt Marbach. Bereits auf der Fahrt wurde das weite Feld der Literatur erkundet. Signe Sellke, Vorsitzende des baden-​württembergischen Boedeker-​Kreises, rezitierte phantasievolle Gedichte von Kindern und berichtete von den erfolgreichen Literaturprogrammen an Schulen.
Bei schönstem Wetter auf der Schillerhöhe angekommen, begrüßte Direktor Dr. Frank Druffner die Gruppe aus Gmünd. Er stellte den Komplex des Deutschen Literaturarchivs und den dortigen Freundeskreis vor, berichtete zu Themen Fundraising, Sponsoring und öffnete verborgene Pforten zu den Katakomben des bedeutenden Archivs.
Spannend war es, die Regalmeter mit wertvollsten Beständen und viele Zettelkästen zu bestaunen. Eine unterhaltsame Führung durch das Literaturmuseum der Moderne schloss sich an. Beeindruckt von der Architektur David Chipperfields wurden die Besucher mit Enzensbergers Poesieautomaten, mit multimedialem Buchstabenfischen, aber auch mit kuriosen Exponaten konfrontiert. So gab es Originalbriefe von Thomas Mann, Martin Walser oder Ernst Jünger zu bestaunen, noch verschlossene Liebesbriefe aus dem Nachlass Hermann Hesses, das Manuskript von Kafkas „Prozess“ oder Tarnausgaben verbotener Bücher aus der NS-​Zeit.
Es blieb auch noch Zeit, Schillers verwinkeltes Geburtshaus zu besichtigen. Zum Ausklang des Tages erfrischten sich die Literaturliebhaber der Kirchenmusik auf der Gartenterrasse des Restaurants auf der Schillerhöhe inmitten der grünen Idylle. Der Vorsitzende Jürgen Schöne bedankte sich herzlich bei allen Teilnehmern und verwies auf die weiteren Jahresveranstaltungen im und außerhalb des Festivals. Neue Mitglieder sind beim EKM-​Freundeskreis natürlich herzlich willkommen.