Dr. Andreas Dombret zu Gast beim politischen Frühjahrsgespräch des Bundestagsabgeordneten Christian Lange

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Eurorettung und vor allem die Frage nach dem Wie beschäftigt ganz Europa. Gestern stand das Thema im Mittelpunkt des Frühjahrsgesprächs des Bundestagsabgeordneten Christian Lange. Eingeladen hatte er hierzu Dr. Andreas Dombret, der seit Mai 2010 dem Vorstand der Deutschen Bundesbank angehört.

Donnerstag, 03. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
63 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther

SCHWÄBISCH GMÜND. Sowohl Lange als auch Dombret stellten gleich zu Beginn klar, dass es ein Patentrezept zur Eurorettung nicht gibt. Vor allem, das brachte Dombret in seinem Vortrag gleich mehrmals zum Ausdruck, müsse das Vertrauen in die europäische Währung wieder zurückgewonnen werden. Die Krise in Griechenland habe den Charakter einer allgemeinen Vertrauenskrise angenommen, so der Finanzexperte. „Ich hätte nicht gedacht, dass uns ein Land mit so geringer Wirtschaftskraft in so eine Krise stürzen würde.“ Dass die Bürger und die Märkte das Vertrauen in die Grundpfeiler der Architektur der Währungsunion verloren haben, nannte Dombret die schlimmste Art der Vertrauenskrise, die es gibt. Und so stellte er vor allem eine Frage in den Mittelpunkt seines Vortrages: „Wie kann das Vertrauen zur Währungsunion wiederhergestellt und sichergestellt werden?“ Vertrauen, so der Experte, sei das wichtigste Gut der Währungsunion. Neben einem über einen sehr langen Zeitraum unausgeglichenen Staatshaushalt nannte er als zwei weitere langfristige Fehlentwicklungen einzelner Staaten den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und die Tatsache, dass die Importe in vielen Ländern über lange Zeit höher waren als die Exporte. Das alles, so Dombret, habe verschiedenen Ländern sehr zu schaffen gemacht. In der überhöhten Verschuldung der Länder sieht er den Nährboden für die Probleme in Europa.
Mehr hierzu in der RZ-​Ausgabe vom 3. Mai.