Gestern klares Votum im Gemeinderat für den Erhalt des alten Postgebäudes am Bahnhofsplatz

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Einmal mehr hat der Gmünder Gemeinderat gestern mit Mehrheit für den Erhalt des alten Postgebäudes am Bahnhof gestimmt. Damit wurde ein Antrag von SPD und Grünen, den künftigen Investoren dort das Schicksal des Gebäudes freizustellen, abgelehnt.

Donnerstag, 03. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (ml).
„Wir schließen ein Kapitel und öffnen ein neues“, hatte OB Richard Arnold betont. Der Investorenwettbewerb ende und die Stadt wird nun die freien Grundstücke am Boulevard Interessenten an die Hand geben, die dort gemäß den beschlossenen städtebaulichen Vorgaben ein Gebäudeensemble errichten sollen.
Sigrid Heusel begründete den gemeinsamen Antrag von SPD und Grünen. Nach Meinung dieser Fraktionen sei das Postgebäude der große Hemmschuh für Investoren. Dessen Erhalt habe eine Minderheit mit nicht mehr als 4000 Unterschriften herbeigeführt. Nun müsse man aber aufgrund der knappen Zeit schnell vorankommen. Abgestimmt wurde zunächst ohne Diskussion. 17 Stimmen für den Antrag, das Gebäude zum Abriss freizugeben, 25 waren dagegen.
Es sei gut, dass jetzt Klarheit herrsche, erklärte Celestino Piazza (CDU). Es sei fünf vor zwölf; endlich werde das Katz– und Mausspiel des Investorenwettbewerbs beendet. Alle wollten dort eine vernünftige Architektur – darin werde die Post eine Aufwertung sein.
Es seien auch hausgemachte Probleme, die die Umsetzung bislang verhindert hätten, beklagte Sigrid Heusel (SPD). Für die Investoren seien die bisherigen Vorstellungen wirtschaftlich nicht darstellbar. „Der Erhalt der Post hat uns schon 300 000 Euro gekostet“, ergänzte Brigitte Abele (Grüne). Dem widersprach Stadtkämmerer René Bantel. Der städtische Eigenanteil betrage gerade 48 000 Euro.
Das Thema sei erschöpfend diskutiert, die Bürgerschaft verwundert, meinte Ullrich Dombrowski (FW/​FDP). „Die alte Post wird uns später positiv beeindrucken“, blickte er in die Zukunft.
„Wir müssen das ständige Nachkarten beenden und nach vorne schauen“, forderte Karin Rauscher (FWF). Die Zeit sei knapp; es gelte, neue Wege zu gehen. „Wir befürchten einen relativ einfachen Entwurf der neuen Investoren, dem wird die Post Akzente entgegensetzen“, erklärte Sebastian Fritz (Linke). Er befürchte einen Fremdkörper in den wirtschaftlichen Neubauten, meinte dagegen Karl Miller (Grüne).
„Akzeptieren Sie doch einfach die demokratisch herbeigeführte Entscheidung“, wandte sich Thomas Hilsberg (FW/​FDP) an SPD und Grüne. Wenn SPD und Grüne kein weiteres Geld für die Post ausgeben wollten, müssten sie das Gebäude erst recht stehen lassen, da man sonst den Abriss bezahlen müsse, formulierte Celestino Piazza. „Sehen wir sie doch einfach positiv und als Juwel“, sagte Heidi Preibisch (FW/​FDP).