Ausbildungsangebot bei ZFLS als Chance für den Erfolg im Beruf

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

„Ausbildung wird hier mit Leidenschaft betrieben“, sagte Michael Hankel, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der ZFLS. Die Technische Akademie an der Lorcher Straße präsentierte sich beim Ausbildungstag besonders stolz: Sie besteht seit 25 Jahren.

Sonntag, 01. Juli 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Schon am Samstagvormittag tummelten sich zahlreiche junge und ältere Besucher in den Räumen der Technischen Akademie und informierten sich über das dortige Weiter– und Ausbildungsspektrum. Draußen konnte man unterdessen Selbstversuche mit der E-​Mobilität anstellen und mit Segway-​Vehikeln herumkurven. ZFLS-​Ausbildungsleiter Erich Rathgeb und TA-​Leiter Michael Lanz hatten das Motto „Raum für Bildung“ gewählt: „Wir teilen uns die Räume und uns bewegt die Bildung.“ Die Aus– und Weiterbildung ebenso wie die Zusammenarbeit mit den Bildungspartnern.
Einer von deren Repräsentanten war Erster Bürgermeister Joachim Bläse, in dessen Zuständigkeit 20 Schulen und um die 40 Kindertagesstätten in Schwäbisch Gmünd fallen. Er lenkte den Blick auf die TA-​Gründer vor 25 Jahren, den damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und den Landtagsabgeordneten Helmut Ohnewald, die den „wichtigen Baustein“ der Bildung in die Stauferstadt gebracht hätten. In den 80er-​Jahren des letzten Jahrhunderts habe Fachkräftemangel geherrscht bei gleichzeitig hoher Arbeitslosigkeit.
„Die Technische Akademie ist ein Erfolgsmodell geworden. Es gibt einmalige Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbildungsbetrieb der ZFLS“, so Joachim Bläse. 2000 junge Menschen hatten bislang die Chance, sich berufsbegleitend weiterzubilden. Doch neben die Nahtstelle von Schule und Beruf müsse weiteres treten, „wir müssen noch früher einsteigen“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf das zur Landesgartenschau entstehende EULE-​Projekt am Bahnhof. Es gelte, Begeisterung für die Naturwissenschaften und deren praktische Anwendung zu wecken. Eine neue Herausforderung für die ZFLS stelle die Elektromobilität dar. Schließlich sei das Feld von Spracherwerb und Analphabetismus zu beackern: „Wir müssen die Integrationspotenziale nützen“, und dafür sei eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt als Bildungsträger und den Betrieben in Sachen Aus– und Weiterbildung nötig.
„Er hatte eine weitsichtige Vision“, sagte Michael Hankel über Gmünds damaligen OB Schuster. Ministerpräsident Lothar Späth habe den Grundstein der Technischen Akademie gelegt, ZF-​Direktor Elser unterstützte das Projekt. Die Bezeichnung „Akademie“ sollte eine „gewisse Wertigkeit“ verbürgen, „diesem Anspruch wird die TA gerecht. Bildung wird hier mit Leidenschaft betrieben.“
Auch zum Lernen brauche es Leidenschaft, „durch Bildung kann man sich eine Chance erarbeiten. Wer das begreift, ist auf dem richtigen Weg.“ Die ZFLS mache jungen Menschen Angebote, erwarte aber auch von diesen, dass sie diese Angebote annehmen. Pro Jahr bilde das Unternehmen in Gmünd 60 junge Leute aus, insgesamt knapp 200 Jugendliche befinden sich in Ausbildung. Hinzu kommen Studierende der Dualen Hochschule. Die ZFLS habe ein Angebot für zehn Jugendliche aus bildungsfernen Schichten, „ein sehr anstrengender Weg, aber er führt aus der Situation heraus, in der sie sich befinden.“ Es sei allerdings beschämend, so Hankel, dass es bisher nicht gelungen sei, diese Plätze alle zu besetzen – es müsse aber möglich sein. „Wenn es dann fünf schaffen, ist es das Angebot schon wert.“
Auch mit der Pädagogischen Hochschule arbeite die ZFLS zusammen, bei EULE sei dies ebenfalls geplant: „Man muss viel früher damit beginnen, auf Jungen und Mädchen zuzugehen, damit sie Technik spannend und attraktiv finden.“ Mädchen seien geeignet, sie bewährten sich in technischen Berufen hervorragend.
Nicht zuletzt setzt die ZFLS in den nächsten drei Jahren auf ein neues Arbeitszeitmodell: So lange dieses Schichtmodell laufe, erhalten die Auszubildenden – persönliche Eignung vorausgesetzt – das Angebot auf unbefristete Übernahme, „es ist eine Investition in die Zukunft, wir haben diese jungen Leute schließlich ausgebildet.“
„Viele haben sich hier eine berufliche Zukunft aufgebaut“, sagte Arbeitsagentur-​Leiter Clemens Reitzig. Die TA habe viel geleistet gegen den Fachkräftemangel. Dass sie ihrer Aufgabe in den nächsten 25 Jahren gut nachkommt, wünschten der Einrichtung alle Redner.