Sozialausschuss des Gmünder Gemeinderates besichtigte zwei Kindergärten

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Sie sind nicht weit voneinander entfernt – und doch so unterschiedlich. Der Sozialausschuss des Gmünder Gemeinderates besichtigte gestern den Kindergarten St. Koloman in Wetzgau und den Waldkindergarten Schönblick.

Donnerstag, 13. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (ml). „Der Umbau hat uns ziemlich gefordert“, erklärte Erster Bürgermeister Joachim Bläse bei der Begrüßung. Man habe zwischen Generalsanierung und Abriss geschwankt, dann aber eine Lösung mit Erhalt gefunden. 609 000 Euro habe die Stadt zu dem Projekt beigesteuert. Durch den Generationenwechsel auf dem Rehnenhof sei die Kinderzahl so gestiegen, dass durch einen modularen Bau eine vierte Gruppe geschaffen werden musste, was nochmals mit 240 000 Euro zu Buche schlug. Hier könnte später eventuell eine U3-​Betreuung angeboten werden.
„Wir sind froh, wie er jetzt dasteht“, sagte Pfarrer Markus Schönfeld für die katholische Kirchengemeinde als Träger des Kindergartens und sinnierte: „Was aus einer einfachen Dachsanierung so alles werden kann.“
Kindergartenleiterin Dorothee Weseloh führte die Besucher durchs Haus. Ihr gehe es so, dass sie jeden Morgen denke: „Ist das hier schön“. Da vergesse man auch die anstrengende Zeit der Auslagerung während des Umbaus. Die in mehreren Gruppenräumen entstandenen zweiten Spielebenen seien klasse. In der vierten Gruppe fehle noch ein bisschen was an der Erstausstattung.
Bezirksbeiratsvorsitzender Konrad von Streit lobte die katholische Gemeinde für deren Engagement und dankte der Stadt für die Finanzierung des gelungenen Baus. Auf Frage von Brigitte Abele erklärte Dorothee Weseloh, dass ein Bedarf an Ganztagsöffnung weniger erkennbar sei, als an U3-​Plätzen.
Am Waldkindergarten Schönblick begrüßte dessen Leiter Joachim Wagner die Besucher. Man sei wohl der kleinste Kindergarten in der Stadt Gmünd und ein wenig exotisch. Anderswo sei das Konzept allerdings schon weit verbreitet. Und auch hier komme es sehr gut an. Waren es beim Start im April noch zwölf Kinder seien es inzwischen schon 17. Bis Weihnachten dürften es 20 werden.
Die Gruppe sei altersgemischt von Drei– bis zu Sechsjährigen. Die Kinder genössen die Naturerfahrung. Wetter, das so schlecht sei, dass man nicht hinaus in den Wald gehen wolle, gebe es für die Kleinen eigentlich nicht. Allerdings habe man für diese Fälle durchaus einen schönen Rückzugsraum.
Mit Begeisterung erzählte Wagner, welche Tiere man bei den Streifzügen schon gefunden habe. Vom Frühjahr bis in den Sommer hätten die Kinder verfolgt, wie sich der Wald verändere. Aus allen möglichen gefundenen Materialien würden kreative Dinge gebastelt. Dabei komme aber der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung nicht zu kurz. Daniela Maschka-​Dengler erzählte, wie sie bei einem Besuch bewundert habe, wie hier Bildung „en passant“ vermittelt werde.