Tunneleinweihung findet voraussichtlich in der Jahresmitte 2013 statt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Im und auch am Gmünder Einhorn-​Tunnel kommen die Arbeiten nun immer deutlicher auf die Zielgerade. Nach dem neuesten Stand der Dinge auf der Gmünder Jahrhundertbaustelle rechnet Bauleiter Johannes Zengerle mit der offiziellen Verkehrsfreigabe voraussichtlich Mitte 2013.

Donnerstag, 13. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Ursprünglich war ja Ende 2012/​Anfang 2013 angedacht gewesen. Bei einer solch riesigen und außergewöhnlichen Tunnelbaustelle, deren Startschuss sich jetzt am 18. September schon zum 14. Male jährt, gibt es keinen dramatischen Grund für die relative Verzögerung. Johannes Zengerle vom Baubüro Schwäbisch Gmünd des Regierungspräsidiums unterstreicht: Es sei viel wichtiger, sorgfältig und ohne Hektik an diesem Projekt zu arbeiten, als sich auf einen Einweihungstermin zu fixieren.
Hauptsache ist die rechtzeitige Fertigstellung zum Gartenschaujahr 2014. Und daran lässt Zengerle mit Blick auf die nun begonnenen Maßnahmen für den technischen Innenausbau des Tunnels keinen Zweifel. Viel betoniert wird nun nicht mehr. Eines der beiden Betonwerke an der Zufahrtsrampe West ist auch schon längst demontiert. Statt Betonmischer sind es derzeit vielmehr Muldenkipper mit großen Mengen Schotter, die in die 2,2 Kilometer lange unterirdische Baustelle einfahren, um den Unterbau für die Fahrbahn zu vervollständigen. Hernach folgen dann die Asphaltdecken. Zum derzeitigen Innenausbau gehört auch das umfangreiche System für eine Löschwasserleitung mit Hydranten, die als vollwertige und beiderseits angeschlossene „Trinkwasserpipeline“ von West nach Ost und bis zu 130 Meter tief unterm Lindenfirst praktisch quer durch Gmünd führen wird.
Mindestens ebenso wichtig sind gegenwärtig Bau und Montage eines leistungsfähigen Entwässerungssystems. Denn bedingt durch die Trogbauweise (tiefster Punkt etwa in der Tunnelmitte) muss alles Flüssige aufgefangen und gegebenenfalls wieder ins Freie gepumpt werden: So genannte Havariebecken machen z.B. Ölunfälle beherrschbar. Interessant anzusehen sind auch spezielle Syphon-​Bauteile, die auf der gesamten Tunnelstrecke an den Abwasserrinnen installiert sind. Diese Syphons haben die Wirkungsweise von kleinen Schleusen und Auffangbehältern, die unmittelbar an Unfallstellen in Funktion treten können, wenn etwa Benzin auslaufen sollte.
Richtig und im wahrsten Sinne des Wortes „rund“ geht’s besonders auch an den beiden Portalbereichen. Die neue „Ringelbrücke“ für Radler und Fußgänger in der Oststadt gibt ein Schmuckstück. Aus der Vogelperspektive wie gigantische Schneckennudeln anzusehen sind die großen Verteilerbauwerke Innenstadt Ost und West. Kurz vor der Fertigstellung steht auch der neue Kreisverkehr an der Lorcher Straße direkt auf dem „Dach“ des Tunnelportals. Dort konnte erst gestern wieder eine neue Fahrspur dem Verkehr übergeben werden.