Junge Philharmonie Ostwürttemberg begeisterte in der Schwäbisch Gmünder Partnerstadt Faenza in Italien

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Nach den offiziellen Begegnungen tagsüber stand für die Ostalb-​Delegation, die zur Feier des 20-​jährigen Partnerschaftsjubiläums in die italienische Provinz Ravenna gereist war, am Montag als krönender Abschluss ein Konzert der jungen Philharmonie Ostwürttemberg auf dem Abendprogramm

Dienstag, 04. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
94 Sekunden Lesedauer

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Beim Konzert im opernartig gebauten Theater der Gmünder Partnerstadt Faenza wurden auf sehr beeindruckende und professionell anmutende Weise Werke von Tschaikowski und Dvorak gespielt.
Zunächst wollten die Gastgeber allerdings dem rund 160-​köpfigen Publikum eine Freunde machen. Junge Mitglieder der kommunalen Musikschule von Faenza spielten einige anspruchsvolle Jazz-​Stücke und zeigten, dass sie die Kunst der Improvisation sehr gut beherrschen.
Improvisieren musste danach auch das Ensemble aus Ostwürttemberg, denn durch die überraschende Einlage der italienischen Jazzer war die Zeit zu weit fortgeschritten, um das gesamte Konzertprogramm noch spielen zu können. Die „Akademische Festouvertüre“ von Johannes Brahms fiel ebenso dem Faktor Zeit zum Opfer wie die ersten drei Sätze von Dvoraks achter Sinfonie.
Tschaikowskis Klavierkonzert wurde bei seiner Entstehung anno 1874 von Nikolaj Rubinstein für nicht spielbar gehalten. Elias Opferkuch, mehrfacher Preisträger und Schüler des Gmünders Prof. Volker Stenzel, ließ sich von den Tücken der Komposition ebenso wenig beeindrucken wie vom Umstand, dass der Konzertflügel leicht verstimmt war. Souverän – und mit einer angesichts seiner Jugend kaum zu glaubenden Sicherheit – beeindruckte er das Publikum durch seine Leistung.
Doch auch die übrigen Ensemblemitglieder im Alter zwischen 14 und 24 Jahren unter dem Dirigat von Uwe Renz verdienten sich höchstes Lob von allen Seiten. Exakte Einsätze, präzises Treffen der Töne auch in sehr schwierigen Passagen sowie der emotional bewegende Ausdruck machten dieses Konzert zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Uwe Renz, ein gebürtiger Wasseralfinger und Onkel von Elias Opferkuch, hat seine Ausbildung am Mozarteum in Salzburg absolviert und mit Auszeichnung bestanden. Unter anderem erhielt Renz den „Würdigungspreis für besondere künstlerische Leistungen“.in Wien. Er wirkte als Dirigent unter anderem in der Türkei, Griechenland, Indien, Ungarn, wurde 2000 für die Eröffnungsfeier der Salzburger Festspiele engagiert, dirigierte zahlreiche Welturaufführungen und ist seit 2005 Chefdirigent der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg.
Dieses Ensemble wird getragen von einem Verein, in dem Landrat Klaus Pavel den Vorsitz innehat. So war es dem Landrat natürlich eine besondere Freude, den jungen Musikerinnen und Musikerin nach ihrem Auftritt in Faenza persönlich zu danken und ihnen für diese exzellente Leistung seine Anerkennung zu versichern.