Richtfest für die Eule-​Wissenswerkstatt auf dem alten Güterbahnhofs-​Gelände

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

„Wir haben schon jede Menge Terminanfragen“, freute sich Michael Nanz, als er gestern den beteiligten Firmen vor Ort Einblick ins künftige Angebot der Eule-​Wissenswerkstatt gab.

Montag, 21. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (ml). Nanz sprach als Geschäftsführer der Technischen Akademie, die das Projekt betreiben wird. Zuvor hatte Erster Bürgermeister Joachim Bläse die Besucher durch den Rohbau geführt. Anschließend waren alle zum Richtfest eingeladen.
Zu dem hieß Oberbürgermeister Richard Arnold besonders Landrat Klaus Pavel, die Landtagsabgeordneten Klaus Maier und Stefan Scheffold, Heubachs Bürgermeister Frederick Brütting und den IHK-​Hauptgeschäftsführer Klaus Moser willkommen. „Unser Projekt ist der Realisierung ein ganzes Stück näher gekommen“, freute sich der OB.
Bis zum Start der Landesgartenschau werde die Wissenswerkstatt funktionieren, zeigte sich Arnold überzeugt. Bei der Vorstellung des Konzepts „haben wir richtig Lust gekriegt“, berichtete das Stadtoberhaupt den inzwischen hinzugekommenen Besuchern. Sein Dank gelte allen Sponsoren und Ideengebern.
Bürgermeister Bläse lobte vor allem das gute Miteinander der auswärtigen und einheimischen Architekten. Dank der Umsicht der Handwerker habe es auf dem Bau keinen Unfall gegeben.
Zimmerermeister Rainer Feuerle von der Lindacher Firma Riek Holzbau hob sein Glas beim Richtspruch nacheinander auf Gottes Beistand, die Handwerker, die Architekten und die Stadt – besonders den Gemeinderat – als Bauherr. Anschließend zerschmetterte er das Glas traditionsgemäß vom Richtbaum aus im Untergeschoss des Gebäudes.
Für die Wirtschaftsregion sprach Landrat Klaus Pavel dem Projekt ein großes Kompliment aus. Es sei „genau das, was wir heute brauchen“. Es gehe darum, bei jungen Menschen Interesse an Technik zu wecken. Schließlich sei der Ostalbkreis ein Produktionsstandort und wolle das auch bleiben. Dazu bedürfe es gut ausgebildeter Fachkräfte.
Dass sich die regionale Wirtschaft in so großem Umfang an der Wissenswerkstatt in positivem Sinne einbringe und einmische, zeige dies deutlich und verdiene ebenfalls ein großes Kompliment. Außerdem habe die Region wissenschaftliche Einrichtungen, von denen andere nur träumen könnten. „Wenn wir das zusammenbringen, kann große Qualität für die Zukunft entstehen“, schloss Pavel.
Als gutes Beispiel für die interkommunale Zusammenarbeit würdigte Bürgermeister Frederick Brütting das Projekt. „Wir werden das in Zukunft engagiert gemeinsam betreiben“, kündigte der Heubacher Schultes an.
In einem kurzen Grußwort beschrieb Architekt Julian Hildenbrand vom Münchner Büro Henn, wie sich das Gebäude durch Unkonventionalität auszeichne. Die „Eule“ entsteht im über hundert Jahre alten Klinkerbau, der einst die Bahnverwaltung beherbergt hat – die schönen, hohen Räume eigenen sich hervorragend etwa für Gruppenarbeit. Der eigentliche Neubau sorgt dafür, dass gleich in mehrerer Hinsicht von Leuchtturm-​Projekt gesprochen werden kann. Die Stahlcontainer des Architektenentwurfs sind auf dem Weg zur genehmigungsfähigen Planung zu Holzrahmen mutiert – und gerade deshalb aufsehenerregend. Und all das Holz im 14 Meter hohen „Turm“ fügt sich mit dem ihm inne wohnenden Themenfeld erneuerbare Energien sogar noch besser ein in diese Landesgartenschauachse zwischen Naturatum und dem Schulungszentrum Elektromobilität. Die bestehende ebenfalls rund hundert Jahre alte Holzhalle mit ihrem ganz eigenen Charme erhält ein Teeküchen– und Toilettenmodul und wird ansonsten für Ausstellungen, Firmenpräsentationen und Vorträge vorgehalten.