Sternenglanz für die Gmünder Fuggerei: Marcus und Sandra Krietsch übernehmen das Traditionsrestaurant am Münsterplatz zum Jahreswechsel

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Sein Ruf ist außergewöhnlich. Einst war er der jüngste Sternekoch Deutschlands. In Schorndorf ist man von seinem „Pfauen“ seit einigen Jahren sehr begeistert. Jetzt dürfen sich dieGmünder auf Marcus Krietsch freuen.

Donnerstag, 24. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
69 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (ml). In nichtöffentlicher Sitzung beschloss der Gmünder Gemeinderat über die Pächter-​Nachfolge im Traditionsrestaurant „Fuggerei“. Wie die Rems-​Zeitung vor einiger Zeit berichtete, hatten die bisherigen Betreiber, Küchenchef Armin Wiedmann und seine Frau, Servicechefin Cornelia, um die Auflösung ihres eigentlich noch bis 2017 laufenden Vertrages zum Jahresende gebeten. Wer nun befürchtete, es werde eine Phase des Leerstands geben, sieht sich angenehm überrascht. Sehr schnell fand sich ein namhafter Interessent für das sehr gut eingeführte Restaurant: Der 35-​jährige Marcus Krietsch.
Der gebürtige Calwer hat eine beeindruckende Karriere vorzuweisen: Nach der Ausbildung im Drei-​Sterne-​Haus Hotel Bareiss in Baiersbronn/​Schwarzwald arbeitete er als Patissier für den berühmten Heinz Winkler in dessen „Residenz“ in Aschau am Chiemsee. Es folgten Stationen im Golfers Club Bad Überkingen und im Landgasthof am Königsweg in Ohmden.
2003 erhielt Krietsch seinen ersten Michelin-​Stern und war damit jüngster Sternekoch Deutschlands. Der Gault-​Millau verzeichnete zwei Hauben und 15 Punkte, der Varta drei Sterne und einen Varta-​Tipp, der Feinschmecker 2,5 Punkte, der Bertelsmann drei Hauben und der Aral-​Führer 2,5 Löffel.
Seit vier Jahren kocht Krietsch – unterstützt von seiner Frau Sandra – mit großem Erfolg in historischem Ambiente: Im 400 Jahre alten, vom Flex-​Fonds des gebürtigen Gmünders Gerald Feig aufwendig sanierten Schorndorfer „Pfauen“. In dessen Atmosphäre habe er sich damals auf Anhieb verliebt, erklärte Krietsch. Vielleicht einer der Gründe, jetzt zusätzlich die „Fuggerei“ mit ihren mittelalterlichen Wurzeln zu übernehmen. „Hochwertige traditionelle schwäbische Küche in angenehmem Ambiente“ wolle er dort bieten, erklärte Marcus Krietsch im Gemeinderat.