Berufliches Gymnasium an der Schule für Hörgeschädigte St. Josef eingeweiht

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

„Die Gmünder Bildungslandschaft hat einen wichtigen Baustein hinzugewonnen“, freute sich Joachim Bläse. Der Erste Bürgermeister war gestern einer von vielen Ehrengästen bei der Eröffnung des neuen Beruflichen Gymnasiums an der Schule für Hörgeschädigte St. Josef.

Freitag, 25. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (ml). Dass man die Kapelle als Ort dieses freudigen Ereignisses gewählt habe, sei Ausdruck großer Dankbarkeit, erklärte Alfred Hinderer. Der Direktor der Schule für Hörgeschädigte hatte die Begrüßung übernommen und hieß besonders den Superior der Vinzentinerinnen aus Untermarchtal, Edgar Briem, den „sozusagen Hausgeistlichen“ von St. Josef, Alfons Wenger, und den Geschäftsführer der Vinzenz-​von-​Paul-​gGmbH, Jörg Allgayer, willkommen.
Ein Stück aus „Die Kinder des Monsieur Matthieu“, gespielt und gesungen vom Schulensemble, leitete zur Rede von Franz Wiker über. Der stellvertretende Schulleiter des neuen Beruflichen Gymnasiums nahm zwei Sätze aus diesem Lied als Basis seiner Ausführungen: „Schau auf Deinen Weg“ und „Gib Ihnen die Hand um sie zu führen“. Außerdem lenkte er die Aufmerksamkeit auf das Bild über dem Altar, „In Gottes Händen“ von Sieger Köder.
Auch in St. Josef wolle man den Kindern Geborgenheit geben auf ihrem Weg. Und man freue sich, dass dieser jetzt auch bis zum Abitur führen könne. Zwei der neuen Gymnasiasten entzündeten anschließend eine Kerze.
Einen Gruß von Generaloberin Schwester Lintrud Funk überbrachte Schwester Erentraud Fauler. Die Generalökonomin des Mutterhauses Untermarchtal betonte, wie wichtig es sei, Hörbehinderten ein selbstbestimmtes Leben, Gestaltungs– und Lebensräume zu ermöglichen. Und da sei Bildung ein wichtiges Gut. St. Josef habe die Zeichen der Zeit erkannt – auch wenn die Vorbereitung zur Einrichtung des neuen Gymnasiums drei Jahre gedauert habe. Um so dankbarer sei sie allen am Zustandekommen Beteiligten.
„Wir freuen uns, dass es dieses Angebot in Schwäbisch Gmünd gibt“, sagte Joachim Bläse. Der Erste Bürgermeister richtete Grüße vom OB und dem Gemeinderat aus. Bei der Inklusion, mahnte er, dürfe man Kinder und Eltern nicht aus dem Auge verlieren. Manche Kinder hätten nun einmal besonderen Förderbedarf. Dafür, dass diese künftig das Gymnasium in St. Josef vorfänden, sei die Stadt Schwäbisch Gmünd dankbar.
Welche Werte ihnen besonders wichtig sind, zeigten Schüler in einem szenischen Spiel „im Terminal 3 des Flughafens Nirgendwo“. Ihr optimistischer Schlusssatz: „Alles kann besser werden“.
Bevor MdL Klaus Maier zum Grußwort gebeten wurde, erhielt er Dank für die Aufgeschlossenheit und Hilfe für das Projekt Gymnasium. Maier erinnerte sich, dass es nicht immer ganz reibungslos gelaufen sei. Überzeugt hätten ihn die Schülerinnen und Schüler selbst mit der Forderung „Wir wollen weitermachen“.
Deshalb habe er die damalige Kultusministerin „bekniet“, dass es von Gmünd zum nächsten Gymnasial-​Angebot für Hörgeschädigte zu weit sei. Die Stadt Gmünd lobte Maier für ihre aktive Beteiligung an der Schulentwicklung.
Weitere Grußworte kamen von MdB Hilde Mattheis (verlesen), Kreiskämmerer Karl Kurz und Sonderschulrätin Tatjana Wabersich.