Vertreibungsschicksale für den Unterricht: Gmünder Lokalgeschichte landesweit vermittelt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Migration, das Wandern der Menschen, ist nicht nur ein großes gesellschaftliches Thema, es bestimmt mit eigenen Unterrichtseinheiten auch den Schulalltag. Die Landesgeschichte versucht, dieses globale Problem an konkreten Orten fassbar zu machen und den Lernenden überschaubare Anknüpfungspunkte zu bieten.

Freitag, 25. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
73 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (wil).
Groß war das Aufgebot von Gmündern beim diesjährigen Tag der Landesgeschichte, der im Rahmen der Heimattage Baden-​Württemberg in Rottenburg am Neckar stattfand. Traditionell vom Fach Geschichte an der hiesigen PH ausgerichtet, lag die Leitung und Programmgestaltung in den Händen des Geschichtsdozenten Prof. Dr. Gerhard Fritz und Dr. Eva Wittneben. Sie hatten diesmal das Leitthema Migration gewählt, ist es doch als Längsschnittthema in den Bildungsplänen der baden-​württembergischen Schulen fest verankert. Im wissenschaftlichen Teil des Tages bot der Stuttgarter Historiker Prof. Franz Quarthal einen Überblick über die Einwanderung nach Schwaben vom 17. Jahrhundert bis heute und die Gmünder Leiterin des Masterstudiengangs Interkulturalität, Dr. Sandra Kostner beleuchtete die Anwerbeabkommen mit den südeuropäischen Ländern im „Zeitalter der Gastarbeiter“.
Der Nachmittag des Tages der Landesgeschichte ist stets der praktischen Unterrichtsarbeit gewidmet und wird in Arbeitsgruppen abgehalten. Auch hier wurden in zwei der sieben Workshops Beispiele von der Ostalb geboten. Das Gmünder Lehrerehepaar Eva Maria und Wilhelm Lienert präsentierte, methodisch vielfältig aufbereitet, die Zeit nach 1945 und somit die Flüchtlingsschicksale in unserer Heimatstadt. Gmünd war mit einem Drittel „Neubürgern“ sehr intensiv mit der Flüchtlingsproblematik befasst. So lassen sich hier viele didaktische Ansätze des modernen Geschichtsunterrichts anwenden, um mit sehr unterschiedlichen Zugängen heutigen Jugendlichen die damalige Notlage, aber auch die gelungene Integration von fast 20 000 Menschen im Schulunterricht nahezubringen.
Das Zusammenleben und voneinander Lernen, allerdings in der Römerzeit, war das Thema von Isabella Stocker und Sina Willi von der hiesigen PH, die am Beispiel des Museums im Römerbad Heidenheim „regionalgeschichtliches Lernen in