Kolping-​Tag im Franziskaner zum 200. Geburtstag Adolph Kolpings

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Mit festlicher Musik eröffnete am Samstag im Festsaal des Franziskaner die Kolpingkapelle unter Udo Penz den diesjährigen Kolping-​Tag der Kolpingfamilie Schwäbisch Gmünd. Er stand im Zeichen des 200. Geburtstages von Adolph Kolping.

Sonntag, 27. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
131 Sekunden Lesedauer

Von Dietrich Kossien
SCHWÄBISCH GMÜND. Der Vorsitzende Thomas Eble begrüßte die vielen Mitglieder. Der Geburtstag von Adolph Kolping sei ein guter Grund, des Gründers dieser Gemeinschaft zu gedenken, der Idee von Adolph Kolping und deren gewaltigen Wirkungen in aller Welt. Solche Persönlichkeiten brauche es.
Doch vor 150 Jahren, bei der Gründung der Kolpingfamilien, sei die Zeit eine andere gewesen – mit vielen Vaterländern in Deutschland. Da habe die Idee Kolpings – mehr noch als die von Karl Marx, der zur gleichen Zeit gelebt habe – eine große Rolle gespielt.
Bis heute werde durch sie in aller Welt im Sinne Kolpings ein Beitrag zum gesellschaftlichen und sozialen Leben geleistet. So stehe zum Beispiel auch das Kolping-​Bildungswerk in Schwäbisch Gmünd in dieser guten Tradition. Nach wie vor gelte die soziale Frage, auch wenn sie sich anders stellen würde und man die Arbeit der Kolpingfamilien an den Erfordernissen der heutigen Zeit ausrichten sollte.
Der Präses der Kolpingfamilie, Pfarrer Daniel Psenner, interviewte eingangs seiner dann folgenden Ansprache Vertreter dreier Generationen dazu, welche Erfahrungen sie heute mit Kolping machen. Dann ging er auf die Geschichte und Aufgaben des Werkes von Adolph Kolping ein.
Es brauche neue Perspektiven für unsere Zeit. Man solle sich wieder mehr als eine Kolpingfamilie sehen und weniger als Verein. Es gelte auch, zu fragen, wie das Verhältnis zwischen Familie und Gästen sei. Denn in der Kolpingsfamilie seien alle Teil einer Gemeinschaft, die aufeinander schaue und sich stützt.
Das Wort Vereine höre er für Kolping eigentlich gar nicht gerne, denn wenn man sich nur als Verein sehe, habe man das Ziel verfehlt. Aus dem Geist Adolph Kolpings heraus und aus dem Geist des christlichen Glaubens heraus habe man den Auftrag, Familie aufzubauen und eine Gemeinschaft von Menschen, die sich einander verlässlich stützen und tragen und in der niemand Angst zu haben brauche, unter die Räder zu kommen. „Vergemeinschaftung in einer sich isolierenden vereinsamenden Gesellschaft – das könnte doch unser Programm sein für die Zukunft.“
Aktuell hob Pfarrer Psenner hervor, dass es angesichts von Flüchtlingen aus Afrika und Syrien und der Bilder aus dem Mittelmeer nicht angebracht sei, wegzuschauen. Kolping hätte das sicher nicht getan. So wäre es wichtig, hinzusehen und zu überlegen, ob auch wir etwas für diese Menschen tun können.
Im Rahmen der Ehrungen erhielten für 25 Jahre Mitgliedschaft eine Urkunde samt silberner Nadel: Vorsitzender Bruno Röttele, Karlheinz Lutz, Franz Karabacek, Hermine Karabacek, Pamina Karabacek, Timo Karabacek, Albert Scherrenbacher, Rainer Seitz, Margarete Baumhauer.
50 Jahre (Urkunde, goldene Nadel): Präses Pfarrer Alfons Wenger, Senior Paul Reuter, Altsenior Albert Schweizer, Franz Herbst, Siegfried Dürr, Peter Haag, Klaus Kratochwille.
60 Jahre (Urkunde): Präses Vikar Lothar Kleinert, Senior Kurt Holschuh, Altsenior Josef Ehinger (in dessen Zeit es einen Chorausflug nach Mittenwald gab, bei dem die Idee zum Bau des Kolpinghauses entstand), Erich Haas, Albert Krieg, Wolfgang Maier, Hubert Reynders, Alfred Rieg.
Auch Richard Roßmann und Marianne Haug bekamen großes Lob für ihr langjähriges Wirken im und am Kolpinghaus, und sie erzählten, was dort alles zu tun ist.