182 Referendarinnen und Referendare im Kurs 30 des Realschullehrer-​Seminars

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Ein „solides, hoch akzeptiertes Erfolgsmodell“ sei die Realschule, stellte Seminardirektorin Kristina Schmid fest. Allerdings eines, das sich gerade tiefgreifend wandelt. Damit werden sich die 182 Realschullehrer-​Anwärterinnen auseinandersetzen.

Samstag, 02. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Der jetzt beginnende Kurs 30 am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Realschulen) hatte gestern im Stadtgarten und zuvor bei einem Gottesdienst im Münster sozusagen seine „Einschulungsfeier“: 182 junge Frauen und Männer, frisch von den Pädagogischen Hochschulen, beginnen jetzt den zweiten Teil ihrer Ausbildung am Seminar und in den Realschulen. Sie alle und zahlreiche Vertreter der Schulamtsbezirke von Künzelsau bis Biberach und aus dem öffentlichen Leben wurden von Kristina Schmid begrüßt. In den nächsten anderthalb Jahren sollen die Anwärter und Anwärterinnen das an der PH Erlernte im Schulalltag anwenden, „eben noch Studentin oder Student, jetzt Lehrerin oder Lehrer mit Vorbildfunktion.“ Die Schule entwickle sich zu einer spannenden Gartenlandschaft: Entfall der Grundschulempfehlung, Gemeinschaftsschule, Inklusion, „das werden Sie miterleben.“ Dabei würden Fragen auf die Anwärter zukommen, solche persönlicher Art, aber auch solche der Fachdidaktik und Pädagogik. Die Grundvoraussetzung, um als Lehrer erfolgreich zu sein, sei „ganz einfach: man muss Kinder mögen, sie ernst nehmen und sie abholen, wo sie sind.“
Eine Bildung, „die optimal fördert und fordert“, sei das Ziel, sagt Corina Schimitzek, die Vertreterin des Regierungspräsidiums, in ihrem Grußwort. Im zweiten Teil der Ausbildung setzten sich die Anwärterinnen und Anwärter damit auseinander, was Kinder und Jugendliche können müssten, welche Kompetenzen sie bräuchten, um in den Anforderungen von Studium und Beruf sowie im lebenslangen Lernen bestehen zu können. Begriffe wie Ganzheitlichkeit, veränderte Lernkultur, kooperatives Lernen gehörten dazu. Derzeit würden die Bildungspläne von 2004 überarbeitet, Freiheit und Verantwortung für den Bildungsauftrag liege künftig stärker bei den Lehrerinnen und Lehrern, „die Lehrkräfte müssen die Antwort darauf geben, wie kommt das Lernen in die Schule, die sich von der Belehrungskultur hin zur Lernkultur entwickle und ein Lebensort werde.
„Vor Ihnen steht ein ehemaliger Realschüler“, bekannte Landrat Klaus Pavel. Das sei zwar schon lange her, aber er habe gute Erinnerungen an die Schule, „die Lehrer machen einen guten Job, sie verdienen, gelobt zu werden.“ Die Bildungspolitik sei in der Diskussion, es gebe Verunsicherung auf dem Weg hin zu einem zweigliedrigen Schulsystem. Ob an Realschulen, Gemeinschaftsschulen oder vielleicht auch Berufsschulen, es sei zu hoffen, dass alle berufliche Perspektiven bekommen. Namens der Stadt begrüßte Klaus Arnholdt (Amt für Schule, Sport und Bildung) die Anwärter. Weitere Grußworte sprachen Schuldekan Harry Jungbauer und Margit Wohner als Vertreterin des Personalrats. Absolventen von Kurs 29 machten den Neuen mit Gesang und Vorführungen Lust auf den Einstieg in die Praxis.